Ältere sind gebefreudiger Deutsche spenden weniger
Berlin (RPO). Die Spendenbereitschaft der Deutschen ist im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. Im Vergleich zu 2008 reduzierte sich das Spendenvolumen um drei Prozent auf knapp 2,1 Milliarden Euro. Zugleich sinkt die Zahl der Spender seit 2005 kontinuierlich, wie der Deutsche Spendenrat am Donnerstag in Berlin mitteilte.
Deren Quote sei mit 19,9 Prozent erstmals unter die 20-Prozent-Mark gerutscht, ergab die Studie des GfK Panel Services Deutschland. Besonders gebefreudig zeigten sich demnach weiterhin die älteren Bundesbürger. Rund die Hälfte des Spendenvolumens kam von Personen ab 60 Jahren.
Vor allem im ersten Halbjahr 2009 war das Spendenaufkommen vor dem Hintergrund der Wirtschaftskrise eingebrochen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum habe sich die Summe mit 847 Millionen Euro um 6,3 Prozent reduziert, sagte die Spendenrats-Geschäftsführerin Daniela Felser.
In der zweiten Jahreshälfte hingegen erreichten die Spendengelder fast Vorjahresniveau. Grund hierfür seien Naturkatastrophen in Südostasien gewesen. Insgesamt reduzierten sich die Zuwendungen an Hilfsorganisationen, gemeinnützige Organisationen und Kirchen jedoch um rund 65 Millionen Euro im Vergleich zu 2008.
Laut Felser lag das Spendenaufkommen in den ersten zwei Monaten 2010 angesichts der Erdbebenkatastrophe in Haiti um 50 Prozent über dem des Vorjahreszeitraums. In Januar und Februar seien rund 155 Millionen Euro eingenommen worden. Die Spendenrats-Geschäftsführerin befürchtet jedoch "verheerende Auswirkungen" auf das Spendenverhalten der Deutschen durch die jüngsten Skandale sozialer Vereine in Berlin.
Der Deutsche Spendenrat ist ein Dachverband von 63 Spenden sammelnden, gemeinnützigen Organisationen aus den Bereichen soziale und humanitäre Hilfe, Umwelt und Tierschutz.
