Hilfswerke Deutsche spenden nicht: Nur 35 Euro für Flutopfer

Berlin (rpo). Eine beispiellose Welle der Hilfsbereitschaft hatte die Flut vor vier Jahren ausgelöst: 300 Millionen Euro wurden damals für die Flutopfer gespendet. Diesmal sind die Deutschen weniger großzügig - obwohl die Folgen des Hochwassers kaum weniger dramatisch sind. Auf dem Spendenkonto der Johanniter sind bisher 35 Euro eingegangen, die Caritas erhielt 621 Euro.

Hochwasser überflutet Städte
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"Mit dem Geld, das bislang auf unserem Spendenkonto eingegangen ist, könnte man noch nicht einmal eine Tankfüllung bezahlen", sagte Oliver Bruse, Sprecher der Johanniter Niedersachsen, dem Berliner "Tagesspiegel". Die Johanniter hatten am Samstag ein regionales Spendenkonto eingerichtet. Beim sächsischen Schwesterverband, der zu Spenden aufgerufen hatte, gingen erst zwei private Spenden ein. Die Summe beläuft sich dem Blatt zufolge auf 35 Euro

Unter den großen Hilfswerken startete einzig die Diakonie einen zentralen Spendenaufruf. Lediglich 3.500 Euro sind bisher auf dem Konto eingegangen, sagte Diakonie-Sprecherin Gesine Wolfinger. Hinzu kämen 100.000 Euro, die die Diakonie selbst als Soforthilfe zur Verfügung gestellt habe.

Das Deutsche Rote Kreuz Sachsen bekam bisher lediglich 30.000 Euro zusammen. Ein Sprecher wies ebenso wie ein Sprecher der Caritas darauf hin, dass für viele Betroffene die Probleme nicht geringer seien als bei der großen Jahrhundertflut 2002. Die Caritas in Dresden erhielt bisher 621 Euro von Privatpersonen, Unternehmen steuerten allerdings weitere 15.000 Euro bei.

Bei der großen Jahrhundertflut vor vier Jahren hatten die Deutschen in einer beispiellosen Hilfsbereitschaft 300 Millionen Euro gespendet.

(afp2)
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