Angst vor Inflation nimmt zu Deutsche sind Europameister im "Sorgenmachen"

Nürnberg · Die Deutschen machen sich im europaweiten Vergleich die meisten Sorgen. Bei einer Untersuchung in elf europäischen Ländern hätten die deutschen Teilnehmer im Schnitt 3,7 Probleme aufgezählt, die sie nachdenklich stimmten, teilte am Dienstag das Nürnberger Marktforschung-Unternehmen GfK mit.

Damit hätten sich die Bundesbürger besorgter als in den Vorjahren gezeigt. Europaweit hätten die Teilnehmer durchschnittlich 2,4 Probleme aufgezählt, ebenfalls ein leichter Anstieg. Die sorgenfreieste Nation 2011 sei Schweden, wo die Menschen im Durchschnitt nur ein Problem genannt hätten.

Angst vor Arbeitslosigkeit dominiert

Unter den Bundesbürgern sorge sich mehr als jeder zweite vor Arbeitslosigkeit, wenn auch mit abnehmender Tendenz, teilte die GfK weiter mit. Am zweithäufigsten hätten die Deutschen derzeit Bedenken wegen einer zunehmenden Inflation. Jeder Dritte mache sich Sorgen um die Preisstabilität, vor einem Jahr sei es nicht einmal jeder Vierte gewesen. Auch die Sorge um die soziale Sicherung habe stark zugenommen.

Europaweit bereite ebenfalls die Lage am Arbeitsmarkt den Bürgern am meisten Sorge. Die größten Bedenken hegen laut GfK die Spanier, von denen drei Viertel Bedenken wegen der Lage am Arbeitsmarkt hätten. Auch die Inflationssorgen rangierten wie in Deutschland in Gesamteuropa auf Rang zwei. "Die Diskussionen um die Rettungspakete und die Bereitstellung enormer Finanzmittel für Griechenland, Irland und Portugal verunsichern die Bürger", erklärte GfK-Geschäftsführer Raimund Wildner. "Das einzige Land, in dem wir keine steigende Angst vor der Inflation verzeichnen können, ist Schweden." Aber Schweden gehöre eben nicht zur Euro-Zone.

(AFP)
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