Neue Studie Deutsche können nur schwer genießen

Berlin · Die Deutschen verlernen einer Studie zufolge zunehmend die Fähigkeit zum Genuss. 46 Prozent der Bevölkerung sagen demnach, dass es ihnen immer seltener gelingt, etwas wirklich zu genießen.

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Foto: dpa-tmn

"46 Prozent der Menschen in Deutschland stimmen zu, dass es ihnen im stressigen Alltag immer seltener gelingt, etwas zu genießen", sagte Ines Imdahl, Geschäftsführerin von Rheingold Salon, am Dienstag bei der Vorstellung der Studie. Bei den Jüngeren liege der Wert gar bei 55 Prozent. "Das Genuss-Gen der Deutschen ist defekt", sagte sie. Genießen müsse wieder neu gelernt werden.

Mit dem Genuss von Alkohol tun sich die Deutschen schwerer als mit dem Genuss von Natur, Urlaub oder freier Zeit generell. Für drei Viertel der Befragten sei Alkohol nur dann Genuss, wenn sie ihn in Maßen trinken, sagte Imdahl. Sich richtig zu betrinken, empfänden zwölf Prozent der Deutschen als Genuss.

Genuss muss verdient werden

Zudem ist Genuss der Umfrage zufolge eng mit Leistung verbunden. 81 Prozent der Befragten falle es leichter zu genießen, wenn sie vorher etwas geleistet hätten. Nur ein Prozent kann auch ohne Vorleistung genießen. Die große Mehrheit der Deutschen stuft das Genießen jedoch als sehr wichtig ein: 91 Prozent der Deutschen gaben an, dass Genuss das Leben lebenswert mache.

Um richtig genießen zu können, müssen laut Umfrage bestimmte Rahmenbedingungen erfüllt werden. Die Deutschen müssen sich auf einen Genuss vorbereiten und dann fallen lassen, ferner zählen überwältigende, verrückte, verbotene Ereignisse als Genuss-Momente. "Verdienst und bewusste Vorbereitung, Loslassen-Können sowie ein Überraschungsmoment und ein ganzheitliches Gefühl sind die unabdingbaren Elemente des Genusses", sagte Imdahl.

Rheingold Salon gehört zum Rheingold Institut für qualitative Markt- und Medienanalysen. Für die repräsentative quantitative Umfrage wurden mehr als 1000 Personen befragt.

(APD)
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