Hexenjagd Der "Polizeiruf 110" im Schnell-Check

Düsseldorf · Der "Polizeiruf 110" belästigte den Zuschauer leider mit einigen Klischees aus dem sozialen Problemfeld Schule. Spannend war der Krimi dennoch. Und liebenswert. Der Sonntagskrimi im Schnell-Check.

"Polizeiruf 110": Vorletzter Fall für Horst Krause
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Szenen aus "Polizeiruf 110": Hexenjagd

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90 Minuten in 90 Zeichen:

In einer Schule explodiert eine Bombe. Es war die Referendarin. Horst Krause ist außer Atem.

Dialoge zum Merken:

"Wenn man glaubt, man kann nicht mehr, hat man noch 40 Prozent", gibt die drastisch unterkühlte Rektorin zu Protokoll. Die leitende Pädagogin macht sich eben gerne wichtig. Horst Krause durchschaut dies und antwortet verschmitzt: "40 Prozent — das ist ja nicht mal die Hälfte!" Stimmt natürlich.

Da stimmt doch was nicht:

Noch mal zur Schulrektorin. Sie berichtet, eine Frau könne in dieser Welt nur dann etwas werden, wenn sie zu sich selbst und anderen doppelt so hart ist wie es Männer seien müssen. In ihrem Gesicht kann man das ablesen. Sie guckt wie Claire Danes in "Homeland" nach einem gescheiterten Drohnen-Angriff. Ziemlich übertrieben.

Will ich auch haben:

Einen Bio-Bauernhof, auf dem man die kleinen Möhren direkt aus der Erde essen kann. Mit Dreck dran und allem. Weil es ja Bio ist.

Was für Insider:

Ludwig Simon spielte den blonden Schüler, der zu Beginn unter Verdacht stand. Er ist der Sohn der Hauptdarstellerin Maria Simon. Ludwigs leiblicher Vater ist Devid Striesow ("Tatort"). Sein Stiefvater ist auch Schauspieler. Michael Lade, vormals "Tatort" Leipzig, ist heute mit Anna Simon liiert. Haben die an Weihnachten wenigstens ein gemeinsames Thema.

Fazit:

Solider bis guter Krimi mit starkem Ende. Horst Krause ist sympathisch wie immer, gerät aber zu oft aus der Puste. Die Figuren rund um den Tatort Schule bleiben Schablonen. Besonders ärgerlich: Der ausgebrannte 68er-Lehrer in Breitkord-Hose. In Sachen Spannung und Überraschungen geht dieser Fall aber schwer in Ordnung.

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