Gewalt an Bahnhöfen Der Fall Dominik Brunner

Düsseldorf (RP). Immer wieder schockieren brutale Übergriffe an deutschen Bahnhöfen die Republik. Der Fall des Münchener Managers Dominik Brunners im vergangenen Jahr ragte dabei heraus.

Gedenkfeier für das Todesopfer
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Brunner wurde im September 2009 von zwei Jugendlichen auf dem S-Bahnsteig München-Solln zu Tode geprügelt worden. Der 50-Jährige hatte die 18 und 17 Jahre alten Täter in einer S-Bahn zur Rede gestellt, als sie eine Gruppe von vier Kindern bedrohten und von ihnen 15 Euro verlangten.

Am Bahnsteig Solln stiegen die Jugendlichen und Brunner aus. Dort eskalierte die Auseinandersetzung. Mit Tritten und Schlägen sollen die jungen Männer Brunner zu Tode geprügelt haben.

Die beiden mutmaßlichen Täter sind fünf Monate nach dem Vorfall wegen Mordes angeklagt worden. Wann der Prozess gegen sie beginnt, steht noch nicht fest. Ein Komplize der beiden, der im Vorfeld der Auseinandersetzung mit den Kindern als Wortführer auftrat, bei der Prügelei mit Brunner jedoch nicht anwesend war, wurde bereits wegen gefährlicher Körperverletzung und versuchter räuberischer Erpressung zu 19 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt.

Der Fall Brunner löste in Deutschland Debatten über Zivilcourage, Jugendgewalt und die Sicherheit in öffentlichen Verkehrsmitteln aus. Am 5. Oktober 2009 gründeten Freunde und Kollegen des Getöteten die Brunner Stiftung für Zivilcourage. Bundespräsident Horst Köhler zeichnete Dominik Brunner für seinen Einsatz postum mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland aus und überreichte das Verdienstkreuz den Eltern des Verstorbenen.

(RP)
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