Sohn des früheren Bundespräsidenten getötet Fritz von Weizsäcker - Experte für Leber- und Gallenwegserkrankungen

Berlin · Seit 2005 war Fritz von Weizsäcker Chefarzt für Innere Medizin an der Berliner Schlosspark-Klinik. Zuvor arbeitete er in Freiburg, Boston und Zürich. Der Mediziner war das jüngte Kind des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker.

 Fritz von Weizsäcker im November 2015 während einer Veranstaltung im Jüdischen Museum in Berlin. Am 19. November wurde der Mediziner erstochen.

Fritz von Weizsäcker im November 2015 während einer Veranstaltung im Jüdischen Museum in Berlin. Am 19. November wurde der Mediziner erstochen.

Foto: dpa/Eventpress Herrmann

Fritz Eckhart Freiherr von Weizsäcker wurde 1960 in Essen geboren. Er stammte aus einer bekannten Familie. Sein Vater Richard von Weizsäcker (1920-2015) war von 1984 bis 1994 Bundespräsident, zuvor für die CDU Regierender Bürgermeister von Berlin (West). Seine Mutter ist die frühere deutsche First Lady Marianne von Weizsäcker (87). Seine Eltern hatten 1953 geheiratet. Damals arbeitet Vater Richard als Jurist bei Mannesmann. Bis 1962 wohnte die Familie in Essen und Düsseldorf, zog dann nach Ingelheim und 1967 nach Bonn.

Fritz von Weizsäcker war das jüngste der vier Kinder. Einer seiner Cousins ist der Umweltwissenschaftler und frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Ernst Ulrich von Weizsäcker. Sein älterer Bruder, der Bildhauer Andreas von Weizsäcker, starb 2005 im Alter von 51 Jahren. Weitere Geschwister von Weizsäckers sind die Juristin Beatrice von Weizsäcker und der Volkswirtschaftler Robert K. von Weizsäcker.

Der Chefarzt an der Berliner Schlosspark-Klinik hatte eine lange Karriere als Mediziner hinter sich. Von 1979 bis 1987 studierte Fritz von Weizsäcker Humanmedizin in Bonn und Heidelberg. Anschließend ging er für ein praktisches Jahr in die USA. Nach dem Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie wurde er 2003 Professor für Innere Medizin an der Universität Freiburg.

Zu seinen Stationen als Mediziner zählten neben Freiburg die Harvard Medical School in Boston und das Universitätsspital Zürich. 2005 wurde von Weizsäcker Chefarzt der Abteilung Innere Medizin I (Gastroenterologie) an der Klinik in Berlin-Charlottenburg.

Fritz von Weizsäcker war Experte für Leber- und Gallenwegserkrankungen. Er forschte lange Zeit auf dem Gebiet der Hepatologie, der Physiologie und Pathologie von Leber und Gallenwegen und der molekularen Virologie. Zu seinen Behandlungsschwerpunkten zählten nach Angaben des Gesundheitsportals Berlin infektiöse Leberentzündungen wie Hepatitis B oder C, Fettleber-Hepatitis oder Fettleber.

Neben seinem beruflichen Wirken engagierte sich Fritz von Weizsäcker nach Angaben seiner Klinik in mehreren Vereinigungen. So saß er unter anderem im Vorstand der Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie in Berlin und Brandenburg und im Vorstand des Netzwerks Gesundheitsstadt Berlin.

Fritz von Weizsäcker war verheiratet und hinterlässt drei Kinder.

(juju/dpa)
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