Ergebnis einer Studie DDR-Häftlinge mussten Zwangsarbeit im Tagebau verrichten

Berlin · Politische Gefangene in der DDR mussten auch im Braunkohle-Tagebau Zwangsarbeit verrichten.

Das ist einem Bericht der "Bild"-Zeitung zufolge ein weiteres Ergebnis der Studie, die von der Union der Opferverbände der Kommunistischen Gewaltherrschaft in Auftrag gegeben wurde. Zunächst hatte die Sendung "Report Mainz" berichtet, dass die Häftlinge bei der Deutschen Reichsbahn der DDR zwangsweise arbeiten mussten.

"Inhaftierte waren im Braunkohletagebau in der Lausitz und in Bitterfeld eingesetzt.
Politische Häftlinge und Strafgefangene mussten dort zwangsweise unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten", sagte der Politwissenschaftler Christian Sachse, der die Studie erstellte, der "Bild".

Derweil gibt es nach den Berichten über die angebliche Ausbeutung von politischen Gefangenen bei der Deutschen Reichsbahnerste Entschädigungsforderungen an die Deutsche Bahn AG. Wie die "Berliner Zeitung" berichtet, fordert der Vorsitzende der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG), Rainer Wagner, Entschädigungen von der Bahn als Rechtsnachfolgerin. "Die Deutsche Bahn AG darf sich nicht wegducken", sagte er der Zeitung. Sie sei "hundertprozentig in der Verantwortung für die Reichsbahn".

Der Vorsitzende des Rates der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Markus Meckel, widersprach gegenüber der Zeitung den Forderungen an die Bahn: "Das ist kein zusätzliches und besonderes Unrecht". Er sehe keine unmittelbare Regresspflicht seitens der Deutschen Bahn AG. "Das Unrecht war auch nicht spezifisch. Es betraf nicht nur politische Häftlinge, sondern Häftlinge insgesamt." Eigene Forschungen hätten bisher keine Hinweise auf diese Themen ergeben, hatte ein Sprecher der Bahn AG zuvor erklärt.

(dpa)
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