Jahreswechsel Berliner feiern mit David Hasselhoff am Brandenburger Tor

Berlin · David Hasselhoff, Tokio Hotel, Howard Carpendale und Roland Kaiser haben auf der fast zwei Kilometer langen Festmeile in Berlin gemeinsam mit hunderttausenden Besuchern das neue Jahr begrüßt.

David Hasselhoff singt am Brandenburger Tor
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Silvester 2014: David Hasselhoff singt am Brandenburger Tor

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Am Ende muss selbst David Hasselhoff noch mehrere Hundert Kilometer im Auto zurücklegen. Bevor der 62-Jährige am Brandenburger Tor zu Silvester "Looking for Freedom" singen kann, nimmt er einen Umweg. Seine Maschine aus London ist ungeplant in Hannover gelandet, im Wagen schafft es "The Hoff" gerade noch rechtzeitig. "Prost Neujahr", ruft er schon einmal wenige Minuten vor Mitternacht.

Mit ihm feiern Hunderttausende vor dem Wahrzeichen Berlins ins neue Jahr. Viele sind dafür quer durch das Land gereist, sie kommen zum Beispiel aus Augsburg in Bayern oder dem Ruhrgebiet. "Wir sind schon seit 5.30 Uhr wach", meint ein junger Typ mit Pandamütze auf dem Kopf. Mit seinen Freunden ist er frühmorgens aus dem bayerischen Aschaffenburg gekommen. Berlin als Hauptstadt, sagt er, "muss man mal mitnehmen".

Die Silvesterbilder vom Brandenburger Tor gehen mittlerweile um die Welt. Neben Hasselhoff treten Tokio Hotel, Howard Carpendale und Roland Kaiser auf ("Kaiser-Mania", wie ZDF-Moderator Alexander Mazza meint). Auf der fast zwei Kilometer langen Festmeile sprechen Besucher Englisch, Japanisch, Spanisch. "Wir haben immer und immer wieder von der Party hier gehört", erzählt Maisa (30) aus Israel.

Vier ältere Damen schlendern über das Gelände, ihre beleuchteten Brillen blinken fast so stark wie die Animationen auf den Videoleinwänden. Sie kommen alle aus Berlin. "Gibt auch ein paar echte Berliner hier", sagt eine von ihnen. Sie setzt ein Lächeln auf.
Denn viele Bewohner der Hauptstadt machen einen Bogen um die große Party.

Einige verkriechen sich zu Hause oder gegen dahin, wo wilde Böller durch die Luft fliegen und Elektromusik aufgelegt wird. Von der Skepsis hat auch Christian aus Recklinghausen in NRW schon gehört.
"Aber ich komme trotzdem hierher und lasse mich davon nicht beeinflussen", erzählt der 27-Jährige, der über seine Mütze zwei goldene Partyhüte gezogen hat. Sicher ist sicher. Die Berliner, sagt er, könnten ruhig daheim "Raclette machen und sich langweilen". Das habe er auch mal versucht, aber darauf habe er keine Lust mehr.

Stattdessen ist er das zehnte Mal zur Neujahrsfeier ans Brandenburger Tor gekommen. Man darf keine Böller und keine Getränke mitbringen, die Tore machen auch in diesem Jahr vorzeitig dicht. Aber etwas muss das Event haben. Das Programm vielleicht? Um Mitternacht spielt Stargeiger David Garrett, Mezzosopranistin Katherine Jenkins singt Beethovens "Ode an die Freude". Dazu erhellen rund 6000 Raketen minutenlang den Nachthimmel. Ein Goldregen über Berlin.

Ein Vierteljahrhundert nach dem Mauerfall darf dann auch Hasselhoff endlich "Looking for Freedom" singen. In Lederjacke springt er über die Bühne, der Popveteran kickt mit einem Bein in die Luft.
Hasselhoff hüpft, die Menge hüpft, Menschen umarmen sich. Genau genommen haben sie das alte Jahr da schon hinter sich gelassen.
Looking for 2015? Herzlich Willkommen im neuen Jahr!

(dpa)
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