„Erst Lachen, dann Nachdenken“ Das sind die kuriosen Forschungen der Gewinner der Ig-Nobelpreise 2022

Boston · Die Ig-Novelpreise, auch als Anti-Nobelpreise bezeichnet, sollten die Menschen erst zum Lachen und dann zum Nachdenken bringen. Es werden Forschungen geehrt, die nicht noch mal wiederholt werden können.

 Zeremonienmeister Marc Abrahams hält einen 10-Billionen-Dollar-Schein und den Ig-Nobelpreis 2022 in seinem Büro. Der Preis wurde den Gewinnern im Voraus per E-Mail zugeschickt, zusammen mit einer Anleitung zur Selbstmontage.

Zeremonienmeister Marc Abrahams hält einen 10-Billionen-Dollar-Schein und den Ig-Nobelpreis 2022 in seinem Büro. Der Preis wurde den Gewinnern im Voraus per E-Mail zugeschickt, zusammen mit einer Anleitung zur Selbstmontage.

Foto: dpa/Michael Dwyer

Zum 32. Mal sind in der Nacht zum Freitag die Ig-Nobelpreise verliehen worden - aufgrund der Corona-Pandemie bereits zum dritten Mal hintereinander im Rahmen eines Online-Events. Die Auszeichnungen sollen nach Angaben der Veranstalter „das Ungewöhnliche feiern und das Fantasievolle ehren“. Eine Übersicht über Gewinner und Themen:

ANGEWANDTE KARDIOLOGIE: Wissenschaftler aus Tschechien, den Niederlanden, Großbritannien, Schweden und Aruba für das Suchen und Finden von Beweisen dafür, dass die Herzfrequenzen von frisch verliebten Paaren sich angleichen, wenn sie sich zum ersten Mal treffen und zueinander hingezogen fühlen.

LITERATUR: Forscher aus Kanada, den USA, Großbritannien und Australien für die Analyse der Frage, was genau gerichtliche Dokumente so schwer verständlich macht.

BIOLOGIE: Wissenschaftler aus Brasilien und Kolumbien für die Untersuchung der Frage, ob und wie Verstopfung die Paarungsaussichten von Skorpionen beeinflusst.

MEDIZIN: Forscher aus Polen für den Nachweis, dass Patienten, die sich einer bestimmten Form von Chemotherapie unterziehen, möglicherweise Nebenwirkungen wie Schwellungen am Mund ein wenig lindern können, indem sie Eiscreme lutschen - wo bisher unter anderem Eiswürfel gängige Praxis sind.

INGENIEURWISSENSCHAFTEN: Wissenschaftler aus Japan für die Suche nach dem effizientesten Weg, wie Menschen ihre Finger einsetzen können, wenn sie einen Knauf drehen.

KUNSTGESCHICHTE: Forscher aus den Niederlanden, Guatemala, den USA und Österreich für die Studie „Eine multidisziplinarische Herangehensweise an rituelle Darmspülungs-Szenen auf antiken Maya-Tonwaren“.

PHYSIK: Wissenschaftler aus China, Großbritannien, der Türkei und den USA für den Versuch zu verstehen, wie junge Enten in Formation schwimmen.

FRIEDEN: Forscher aus China, Ungarn, Kanada, den Niederlanden, Großbritannien, Italien, Australien, der Schweiz und den USA für die Entwicklung eines Algorithmus der den Verbreitern von Klatsch und Tratsch dabei helfen soll zu entscheiden, wann sie die Wahrheit sagen und wann sie lügen.

WIRTSCHAFT: Wissenschaftler aus Italien für die mathematische Erklärung dafür, warum meist nicht die talentiertesten Menschen, sondern die mit dem meisten Glück Erfolg haben.

SICHERHEITSINGENIEURWISSENSCHAFT: Ein schwedischer Forscher für die Entwicklung eines Elch-Crashtest-Dummys.

(boot/dpa)
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