Streit um christliche Werte in Münster Darf schwuler Schützenkönig antreten?
Düsseldorf · Der Streit um ein homosexuelles Schützenkönigspaar in Münster nimmt offenbar neue Züge an. Der Schützenkönig Dirk Winter soll eines Medienberichtes zufolge disqualifiziert werden. Grund sei seine Homosexualität. Der Verband selbst fühlt sich falsch zitiert, sagte ein Sprecher gegenüber unserer Redaktion.
Dass Dirk Winter als homosexueller Mann Schützenkönig geworden ist, hat niemanden gestört. Doch dann war beim Bund der Historischen Deutschen Schützenbrüderschaft in die Kritik geraten, weil er neben seinem Partner als "König" marschieren wollte. Doch von den Mitgliedern des örtlichen Vereins ermutigt, führte das Paar dann doch den Marsch an.
Der Dachverband hatte seine Aufforderung, auf den Marsch mit dem Partner zu verzichten, mit den christlichen Werten begründet, welche die Schützenbruderschaften vertreten. Das Paar von "König" und "Königin" beim Schützenausmarsch sei ein Ausdruck katholischer Werte, habe aber nichts mit einer realen Lebenspartnerschaft zu tun.
Damit schien der Fall erledigt. Doch nun soll Winter laut eines Medienberichts möglicherweise von der Teilnahme am Landesbezirks-Königsschießen am Sonntag ausgeschlossen werden. Man prüfe die Teilnahme, wird der Sprecher des BHDS, Rolf N. Nieborg zitiert. Gegenüber unserer Redaktion erklärte er jedoch, man habe ihn falsch zitiert.
Es gebe lediglich seit Montag einen neuen Aspekt. Dirk Winter habe einen Fragebogen ausgefüllt, in dem steht, dass er sich der christlichen Ausrichtung des Verbandes verpflichtet fühle, erklärt Nieborg. Mit seinem Lebenswandel beachte er dies aber möglicherweise nicht. Nun müsse ein Gremium prüfen, ob und wie die Beantwortung des Fragebogens durch Winter zu bewerten sei.
