Mafia-Morde in Duisburg Clan-Chef im Bunker festgenommen

Rom/Duisburg (RPO). Nach dem Mafia-Blutbad vom vergangenen Sommer in Duisburg hat die italienische Polizei den Boss eines der beiden mutmaßlich beteiligten Clans des Verbrechersyndikats festgenommen. Der Verdächtige wurde am Freitag in einem Bunker im kalabrischen Dorf San Luca entdeckt.

Chronik der Duisburger Mafia-Morde
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Foto: ddp

Die italienische Polizei hat einen mutmaßlichen Mafia-Führer festgenommen, dessen Clan mit dem Mafia-Blutbad vom vergangenen Sommer in Duisburg in Verbindung gebracht wird. Der 68-jährige Verdächtige wurde nach Angaben des Innenministeriums am Freitag in einem Bunker im kalabrischen Dorf San Luca entdeckt. Er stand auf der Liste der 100 gefährlichsten Flüchtigen in Italien und wurde wegen Mitgliedschaft in der 'Ndrangheta und wegen Mordes gesucht.

Am 15. August 2007 wurden in der Nähe des Duisburger Hauptbahnhofs vor dem Restaurant "Da Bruno" sechs Italiener im Alter zwischen 16 und 39 Jahren nach einer Geburtstagsfeier erschossen. Hintergrund ist wahrscheinlich ein seit 1991 in Süditalien schwelender Mafia-Krieg zwischen zwei konkurrierenden Clans der berüchtigten 'Ndrangheta.

Italienischen Medienberichten zufolge war der lange Streit der verfeindeten Großfamilien zwischen 2000 und 2006 abgeflaut - bis die Ehefrau des einen Clanchefs erschossen wurde. Daraufhin gab es mehrere gewaltsame Übergriffe auf den konkurrierenden Clan, so offenbar auch in Duisburg. Bei dem jetzt Festgenommenen soll es sich um den Schwiegervater der 2006 ermordeten Frau handeln.

(ap)
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