Nach Haftbefehl-Veröffentlichung AfD-Politiker macht suspendiertem Vollzugsbeamten ein Jobangebot

Stuttgart · Sachsens Justizministerium hat ihn vom Dienst suspendiert, weil er den Haftbefehl gegen einen Verdächtigen aus Chemnitz veröffentlicht haben soll. Ein AfD-Landtagsabgeordneter aus Baden-Württemberg nennt ihn dagegen einen Helden und macht ihm ein Job-Angebot.

 Stefan Räpple von der AfD. (Archivbild.)

Stefan Räpple von der AfD. (Archivbild.)

Foto: dpa/Christoph Schmidt

Der baden-württembergische AfD-Landtagsabgeordnete Stefan Räpple hat den Justizbeamten, der den Haftbefehl eines mutmaßlichen Täters der Messerattacke von Chemnitz veröffentlicht hat, als Helden bezeichnet und ihm eine Stelle angeboten. Der Betreffende könne sein Team im baden-württembergischen Landtag verstärken, sagte Räpple der Deutschen Presse-Agentur am Freitag in Stuttgart. Auf Facebook schrieb er: „Sie sind ein Held und genau so, wie alle meiner genialen Mitarbeiter Helden auf ihrem Gebiet sind, kann ich Sie und Ihre Expertise sehr gut in meinem Team brauchen.“

Der Justizvollzugsbedienstete war am Donnerstag mit sofortiger Wirkung vom Dienst suspendiert worden, wie das sächsische Justizministerium mitteilte. Der illegal veröffentlichte Haftbefehl hatte für viel Kritik gesorgt. Das teilweise geschwärzte Dokument war unter anderem auf Internetseiten von Pro Chemnitz, einem Kreisverband der AfD sowie des Pegida-Gründers Lutz Bachmann verbreitet worden.

(ubg/dpa)
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