Bundesweiter Probealarm Um 11 Uhr schrillten in ganz Deutschland wieder Handys und Sirenen
Düsseldorf · Heute hat wieder der bundesweite Warntag stattgefunden. Ziel ist es, die Warnsysteme für den Ernstfall zu testen. Was es dazu zu wissen gibt.
Wenn es losgeht, ist der bundesweite Warntag nicht zu überhören. Handys schrillen, Sirenen heulen, Lautsprecherwagen fahren durch die Straßen. Nun steht der nächste Warntag am Donnerstag, 12. September, ab 11 Uhr an. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Warum gibt es den Warntag?
Bei dem Warntag sollen die für Not- und Katastrophenfälle zur Verfügung stehenden Warnsysteme geprüft und technische Abläufe getestet werden. Er ist zugleich eine Übung, um Menschen mit den Abläufen bei behördlichen Alarmierungen vertraut zu machen und für das Thema zu sensibilisieren. Die Bedeutung von Warnsystemen wurde in der Vergangenheit durch die Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Juli 2021 deutlich, bei der Menschen nicht rechtzeitig über die drohende Gefahr informiert wurden.
Wann findet der bundesweite Warntag 2024 statt?
Der bundesweite Warntag ist am Donnerstag, 12. September 2024. Um 11 Uhr wollen die zuständigen Behörden die Bevölkerung über unterschiedliche Wege warnen und so den Ernstfall proben. Die Entwarnung gibt es gegen 11.45 Uhr.
Was ist Cell Broadcast?
Der Begriff meint den automatisierten Versand von warnenden Textnachrichten, die einer SMS ähneln. Dabei kann der Katastrophenschutz automatisch an alle Geräte mit Mobilfunkempfang innerhalb einer bestimmten Region die Nachricht zukommen lassen. Das Gebiet wird anhand der verfügbaren Funkmasten eingegrenzt. Alle Menschen, die sich in dieser Funkzelle befinden, bekommen binnen Sekunden die Nachricht auf ihr Handy geschickt. Auch dann noch, wenn ansonsten das Funknetz zusammengebrochen ist. Maximal stehen 1395 Zeichen für die Botschaft zur Verfügung, auch ein Warnton gehört dazu. Über Cell Broadcast wird derzeit noch keine Entwarnung versendet.
Wer ist für welche Warnung zuständig?
Für Warnzwecke betreibt der Bund ein sogenanntes Modulares Warnsystem (Mowas), das er gemeinsam mit den Ländern und den Kommunen nutzt. Die behördlichen Lagezentren können darüber satellitengestützt Warnmeldungen absetzen, die an diverse sogenannte Warnmultiplikatoren gesendet werden. Dabei handelt es sich um Warnapp-Betreiber, Hilfs- und Rettungsdienste oder Medien, insbesondere Fernseh- und Radiosender. Aber auch Firmen wie die Bahn oder Betreiber digitaler Anzeige- und Stadtinformationstafeln gehören dazu. Diese sind verpflichtet, die Warnungen zu veröffentlichen. Die von den Behörden vorformulierten Warnmeldungen werden dann sofort im Radio verlesen, auf Medienseiten im Internet eingespielt, erscheinen als Pushnachricht auf Smartphones oder auf Anzeigentafeln im Stadtbild und an Bahnhöfen. Zusätzlich aktivieren örtliche Katastrophenschutzbehörden bei Bedarf örtliche Warnsysteme – etwa Sirenen oder Lautsprecherwagen. Hinzu kommt in diesem Jahr wieder das Cell-Broadcasting, das erst im Februar offiziell aktiviert wurde.
Wann war der erste Warntag?
Der erste bundesweite Warntag fand am 10. September 2020 statt. Da an manchen Orten keine Sirenensignale zu hören waren, löste der erste Warntag ein großes mediales Echo aus. Dies zeigte nämlich, dass die Warninfrastruktur regional sehr unterschiedlich ausgebaut ist.