Unterbrochener Funkkontakt Bundeswehrjets zwingen Flugzeug zur Landung in Stuttgart

Stuttgart · Der Funkkontakt zum Flugzeug brach nach Angaben des Airports in Stuttgart ab. Also haben zwei Abfangjäger eine koreanische Passagiermaschine zum Flughafen begleitet und dort zum Landen gebracht.

 Ein Eurofighter der Bundeswehr. (Archivbild)

Ein Eurofighter der Bundeswehr. (Archivbild)

Foto: dpa, hjb

Die Boeing 777 der Korean Air war am Samstagabend mit 211 Passagieren auf dem Weg von Seoul nach Zürich, als der Funkkontakt abbrach, wie eine Sprecherin des Stuttgarter Airports sagte. Daraufhin waren die Abfangjäger aufgestiegen - was im Großraum Stuttgart zu zwei Überschallknallen führte. Nachdem das Flugzeug sicher gelandet war, wurde festgestellt, dass das Funkgerät defekt war. Das teilte die Reutlinger Polizei am frühen Sonntagmorgen mit.

Die Passagiere mussten die Nacht in Flughafengebäuden verbringen. Um die Zeit seien keine Busse mehr zu organisieren gewesen, sagte die Flughafen-Sprecherin. Zudem habe es keine ausreichenden Hotelkapazitäten gegeben. Auch mit einem anderen Flieger wären die Fluggäste am Abend nicht mehr weitergekommen: Der letzte Start ist dort nur bis 23 Uhr erlaubt.

Verspätet war die Maschine nach Angaben des Airports ohnehin schon: Eigentlich hätte sie um 19.25 Uhr in Zürich landen sollen. Die Flughafensprecherin sagte nach der Landung, das Flugzeug bleibe zur Überprüfung und eventuellen Instantsetzung vorerst dort.

250 Anrufe bei Polizei und Rettungsdiensten

Der Einsatz der Jets sorgte auf dem Boden für Unruhe: Die Polizei Reutlingen teilte mit, die beiden Düsenjäger seien mit Überschallgeschwindigkeit angeflogen und hätten so die Knallgeräusche erzeugt. Dadurch hätten Polizei und Rettungsdienste vermehrt Notrufe registriert: Bei der Polizei gingen in 30 Minuten etwa 250 Anrufe ein.

Erst am Vorabend hatte eine ägyptische Passagiermaschine Überschallflüge zweier Bundeswehrjets in der Grenzregion von Hessen und Bayern ausgelöst. Auch in dem Fall hatten die deutschen Behörden keinen Funkkontakt zu dem Flugzeug herstellen können und routinemäßig die Luftwaffe alarmiert.

Nötig wurde das Eingreifen der Abfangjäger in dem Fall nicht - die Besatzung des Fliegers zum Flughafen Münster/Osnabrück meldete sich via Funk, noch bevor die Jets aufgeschlossen hatten. Sie hatten zuvor vermutlich eine falsche Frequenz eingestellt.

(vek/dpa)
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