Hochwasser in Deutschland Bundeswehr schickt 17.000 Soldaten

Deggendorf/Dresden · Am heutigen Freitag werden insgesamt 17.000 Bundeswehr-Soldaten in den Hochwassergebieten im Einsatz sein. Aus NRW ist das Schwere Pionierbataillon 130 aus Minden in Marsch gesetzt worden, das unter anderem über mobile Schwimmbrücken und Baumaschinen zur Deichsicherung verfügt. Das berichtete am Donnerstag Brigadegeneral Peter Gorgels vom Landeskommando Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf.

Eine Hauptaufgabe seines Stabes ist die zivil-militärische Zusammenarbeit im Katastrophenfall. NRW verliert durch die jüngste Bundeswehrreduzierung rund 10.000 Soldaten, künftig werden es nur noch 27.000 sein. Auch das Hubschrauberregiment in Rheine wird aufgelöst. Trotzdem stehe die Truppe bei Notfällen weiterhin den Hilfsorganisationen wirkungsvoll zur Seite, betonte der General. Er könne auch Truppenteile aus anderen Bundesländern anfordern. Zurzeit aber ist es umgekehrt —NRW hilft im Osten.

Gorgels sieht seine Soldaten als wesentliche Ablösekräfte für Feuerwehr und Technisches Hilfswerk. "Nicht zuletzt geht es um viele helfende Hände, wenn zum Beispiel Sandsäcke gefüllt und Deiche gesichert werden müssen." In der kommenden Woche werden in Essen feierlich drei Unterstützungskompanien in Dienst gestellt, die mit je 109 Soldaten in Düsseldorf, Unna und Ahlen stationiert werden. "Das ist im Fall von Überschwemmungen, Waldbränden oder großflächigen Stromausfällen ein zusätzliches Personalangebot für die Länder."

Das Besondere an den neuen Einheiten: Sie bestehen ausschließlich aus freiwilligen Reservisten. "Ich bin als Familienvater überzeugt, dass diese ehrenamtliche Aufgabe sinnvoll ist", sagt der Verwaltungsbeamte Thomas Növer, der als Hauptmann eine der Kompanien führen wird. Das Landeskommando stützt sich im Katastrophenfall bereits jetzt stark auf Reservisten ab: die 59 Verbindungskommandos der Bundeswehr zu Bezirksregierungen, Städten und Landkreisen bestehen ausschließlich aus solchen Freiwilligen.

(RP/das)
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