Bundespolizei 20.000 Bewerber für 3000 Stellen
Berlin · Angesichts der hohen Flüchtlingszahlen in Deutschland hat die Bundesregierung im vergangenen Jahr 3000 zusätzliche Stellen für die Bundespolizei genehmigt. Nun haben sich knapp 20.000 Personen beworben.
Dies teilte das Bundespolizeipräsidium in Potsdam auf Anfrage unserer Redaktion mit. Damit hätten sich so viele Bewerber gemeldet wie nie zuvor, sagte eine Sprecherin. Man sei angesichts dieser Zahl "sehr zuversichtlich", die zusätzlichen Stellen besetzen zu können. Details darüber, wie hoch der Anteil an geeigneten Bewerbern ist, wurden jedoch nicht bekannt.
Kritik wegen langer Ausbildungszeit
Bereits im vergangenen September hatten sich Angela Merkel, Horst Seehofer und Sigmar Gabriel, die Parteichefs von CDU, CSU und SPD, auf eine deutliche Aufstockung der Bundespolizei verständigt. Das Plus an 3000 Stellen soll über drei Jahre aufgebaut werden. Der Bundestag hatte der Regelung zugestimmt.
Kritiker bemängeln jedoch, dass die Kräfte erst mit dreijähriger Verzögerung verfügbar seien, weil die Ausbildungszeit so lang dauere. Und in der Zwischenzeit hatten SPD-Politiker und die Deutsche Polizeigewerkschaft 20.000 weitere Einsatzkräfte gefordert, um die zahlreichen Einsätze zur Flüchtlingshilfe absolvieren zu können.
Gleichzeitig hatte die Bundespolizei nach eigenen Angaben ihre Werbemaßnahmen "deutlich intensiviert", um auf die 3000 zu besetzenden Stellen hinzuweisen.