Nach Razzia im Februar Anklage gegen rechte Terrorzelle - zwei Beschuldigte aus NRW

Karlsruhe · Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen zwölf mutmaßliche Rechtsextremisten erhoben. Sie sollen sich vor dem Stuttgarter Oberlandesgericht wegen Mitgliedschaft und Unterstützung einer rechtsterroristischen Vereinigung verantworten.

 Zwölf mutmaßliche Rechtsextremisten werden von der Bundesanwaltschaft angeklagt (Symbolfoto).

Zwölf mutmaßliche Rechtsextremisten werden von der Bundesanwaltschaft angeklagt (Symbolfoto).

Foto: dpa/Christophe Gateau

Der Generalbundesanwalt hat nach dpa-Informationen Anklage gegen zwölf mutmaßliche Mitglieder und Unterstützer einer rechten Terrorzelle erhoben. Die Männer sollen sich vor dem Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart verantworten. Zuerst hatte der SWR am Donnerstag darüber berichtet. Demnach sind elf Männer wegen Mitgliedschaft in der sogenannten Gruppe S. angeklagt, ein weiterer wegen Unterstützung. Unter den Verdächtigen sind auch zwei Männer aus Minden. Ein dritter Verdächtiger aus NRW hatte sich im Sommer in der Untersuchungshaft das Leben genommen.

Im Februar waren bei Razzien in sechs Bundesländern zwölf Männer festgenommen worden und in Untersuchungshaft gekommen, weil sie Anschläge auf Politiker, Asylbewerber und Muslime ins Auge gefasst haben sollen. Ziel sei es gewesen, Chaos auszulösen und so die Gesellschaftsordnung der Bundesrepublik ins Wanken zu bringen, hatte die Bundesanwaltschaft damals mitgeteilt. Das Vorhaben sei aber noch nicht näher konkretisiert gewesen.

Nach Angaben der Bundesanwaltschaft vom Februar hatten sich die Männer in Chats und telefonisch ausgetauscht. Mehrere Treffen seien vom damals 53 Jahre alten Werner S. aus dem Raum Augsburg koordiniert worden, zum Teil unterstützt von Tony E. aus Niedersachsen. Zum Kern der Gruppe hätten Thomas N. aus Minden und Michael B. aus Baden-Württemberg gehört.

(june/chal/dpa)
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