Debatte um Gleichberechtigung 28 Frauen protestieren „oben ohne“ in Bremer Freibad

Bremen · Nach Angaben der Polizei haben 28 Frauen am Samstagnachmittag in einem Bremer Freibad aus Protest gegen die Badeordnung ihre Oberkörper entkleidet. Die Aktivistinnen wollten auf die Ungleichbehandlung in öffentlichen Schwimmbädern aufmerksam machen.

 In vielen deutschen Städten wird über das Baden "Oben-ohne" debattiert (Symbolbild).

In vielen deutschen Städten wird über das Baden "Oben-ohne" debattiert (Symbolbild).

Foto: Kerstin Kokoska

Die Ungleichbehandlung bestehe darin, dass Frauen anders als Männer ihre Brust bedecken müssen, wie die Polizei mitteilte.

In mehreren Städten gibt es seit dem Frühjahr eine Debatte über das Oben-Ohne-Schwimmen für Frauen, nachdem Göttinger Schwimmbäder ihre Baderegeln geändert hatten. Seit dem 1. Mai dürfen Frauen in städtischen Schwimmbädern dort am Wochenende oberkörperfrei baden. Die Regelung gilt zunächst versuchsweise bis zum 31. August.

Auslöser war der Fall einer Frau, der ein Göttinger Schwimmbad im August 2021 Hausverbot erteilt hatte, weil sie sich geweigert hatte, ihre Brust zu bedecken. Die Frau, die anonym bleiben möchte, kritisierte, die Schwimmmeister hätten sich sexistisch und „transfeindlich“ verhalten. Sie hätten sie aufgrund ihres Aussehens „als weiblich gelesen und einkategorisiert“. Danach hatte es eine sechsmonatige Debatte in der Stadtgesellschaft gegeben, die in die neue Regelung mündete.

(felt/epd)
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