Prozess in Lübeck Brand in Flüchtlingsunterkunft — Angeklagter schämt sich

Lübeck · Mit einem Geständnis des Angeklagten hat in Lübeck der Prozess um den Brandanschlag auf eine noch unbewohnte Flüchtlingsunterkunft in Escheburg begonnen. Zu Prozessbeginn zeigte der Familienvater am Donnerstag Reue.

 Kim M. (r) sitzt zu Prozessbeginn in Lübeck (Schleswig-Holstein) mit seinem Anwalt Ralf von Busch in einem Verhandlungssaal des Landgerichts.

Kim M. (r) sitzt zu Prozessbeginn in Lübeck (Schleswig-Holstein) mit seinem Anwalt Ralf von Busch in einem Verhandlungssaal des Landgerichts.

Foto: dpa, mks

"Die Anklage ist richtig. Ich bekenne mich dazu, und ich schäme mich.
Ich kann nicht begreifen, warum ich das getan habe", sagte der 39-Jährige, der neben dem Flüchtlingsheim wohnte. Aus Angst um seine Familie habe er den Einzug von sechs irakischen Männer verhindern wollen. Dem Finanzbeamten wird Brandstiftung vorgeworfen.

Er und seine Nachbarn seien verärgert und enttäuscht gewesen, dass das zuständige Amt "so wenig Rücksicht auf die Anwohner genommen habe, sagte der Angeklagte vor Gericht. Das habe gar nicht mit Ausländerfeindlichkeit zu tun. Er habe geglaubt, durch die Brandstiftung den Einzug der Flüchtlinge hinauszögern zu können: "Dann hätten wir Zeit gewonnen, um nach Verfahrensfehlern zu suchen."

(dpa)
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