Polizei gibt Entwarnung Fliegerbombe in Dresden erfolgreich entschärft

Dresden · Am späten Mittwochabend war die Fliegerbombe in Dresden noch teilweise detoniert. Am Donnerstagnachmittag ist die Entschärfung des Restes erfolgreich abgeschlossen worden.

 Ein Löschroboter der Feuerwehr wird eingesetzt, um die Bombe abzukühlen.

Ein Löschroboter der Feuerwehr wird eingesetzt, um die Bombe abzukühlen.

Foto: dpa/Christian Essler

Die fünf Zentner schwere Fliegerbombe in Dresden ist unschädlich. Am Donnerstag gab die Polizei per Twitter Entwarnung nach einer seit Dienstag andauernden Bergung. Der Sprengmeister habe nach einer Begutachtung vor Ort Entwarnung gegeben, teilte die Polizei mit. Tausende Anwohner können nun in ihre Häuser zurückkehren.

Die Bergung der fünf Zentner schweren Fliegerbombe hatte sich bis dahin als schwierig herausgestellt. Wie die Polizei am frühen Donnerstagmorgen mitgeteilt hatte, war durch eine Teilexplosion ein Brand entstanden. Deshalb konnte zunächst niemand den unmittelbaren Gefahrenbereich betreten.

Das sei erst möglich, wenn das Feuer erloschen ist und die Reste der Bombe ausgekühlt sind, erklärte Polizeisprecher Thomas Geithner. Erst danach werde der Sprengmeister die Bombe in Augenschein nehmen und eine Aussage darüber treffen können, ob noch Gefahr besteht.

Am Nachmittag war die Entschärfung in ihre entscheidende Phase getreten. Ein gepanzerter Bagger begann damit, das verbrannte Dämmmaterial über dem Sprengkörper wegzuräumen.

Tag 3 in Notquartieren für Anwohner

Nach Darstellung der Polizei hatte die Teildetonation am Abend das Dämmmaterial rund um die Bombe in Brand gesetzt. Die Spezialisten hatten zuvor den Zünder mit einer sogenannten Raketenklemme versehen, die aus der Ferne gesteuert und den Zünder aus dem Sprengkörper herausdrehen sollte. Das gelang zwar, dennoch detonierte aber eine bislang unbekannte Menge des Sprengstoffes in der Bombe.

Da zuvor mit einer möglichen Explosion gerechnet worden war, war noch vor Beginn der Entschärfung ein Schutzwall um die Fliegerbombe errichtet worden. Das nahm mehrere Stunden in Anspruch.

„Da aktuell nicht eingeschätzt werden kann, wie viel Sprengstoff sich noch in der Bombe befindet, geht von dieser weiterhin ein erhebliches Gefahrenpotenzial aus“, teilte die Dresdner Polizeidirektion mit. Für die Anwohner beginnt damit Tag drei in ihren Notquartieren. Alle Evakuierungs- und Sperrungsmaßnahmen im Gebiet bleiben laut Polizei vorerst weiter bestehen.

Zudem wurde am Donnerstag erneut der Flugverkehr über der Stadt ausgesetzt. Nach einer Entscheidung der Deutschen Flugsicherung sei der Luftraum über Dresden bis auf Weiteres gesperrt worden, teilte der Flughafen auf Twitter mit. Es gebe vorerst keine Starts und Landungen. Bereits am Mittwoch war der Flugverkehr wegen der Bombe deutlich eingeschränkt.

Zünder ließ sich nicht gefahrlos entschärfen

Die geplante Bombenentschärfung hatte Dresden schon den ganzen Mittwoch in Atem gehalten. Immer wieder waren Einsatzfahrzeuge mit Sirenen zu hören. Über dem betroffenen Gebiet kreiste zeitweise ein Hubschrauber. Straßenbahn und Bahnverkehr waren genauso betroffen wie zeitweilig der Flugbetrieb am Airport Dresden.

Bombenentschärfungen sind in Dresden keine Seltenheit. Die Stadt war am 13. Februar 1945 und in den Tagen danach von britischen und amerikanischen Bombern schwer zerstört worden. Ein Teil der Munition blieb als Blindgänger im Boden und taucht bis heute bei Bauarbeiten auf.

Der aktuelle Einsatz entscheidet sich aber von einer Routine- Entschärfung, weil sich der Zünder nicht wie sonst häufig üblich gefahrlos aus dem Sprengkörper entfernen ließ.

(das/dpa)
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