Ludwigshafen Bombendrohung aufgehoben

Ludwigshafen (RPO). Entwarnung in Ludwigshafen. Die Bombendrohung gegen das Arbeitsamt ist wieder aufgehoben worden. Die Polizei habe das Gebäude komplett abgesucht und keinen Sprengkörper gefunden, sagte ein Polizeisprecher.

 In Ludwigshafen gibt es eine Bombendrohung gegen das Arbeitsamt.

In Ludwigshafen gibt es eine Bombendrohung gegen das Arbeitsamt.

Foto: AP, AP

Man gehe von einem "üblen Scherz" aus und habe ein Strafverfahren wegen Störung des öffentlichen Friedens eingeleitet. Die Mitarbeiter der Arbeitsagentur könnten wieder ihre Arbeit aufnehmen.

Vier Tage nach der Feuerhölle von Ludwigshafen war am Morgen bei der Arbeitsagentur ein anonymer Anruf eingegangen. Eine männliche Stimme habe gedroht: "Es geht hier gleich eine Bombe hoch." Bestimmte Forderungen habe der Anrufer nicht gestellt.

Daraufhin habe die Polizei das fünfstöckige Gebäude geräumt und weiträumig abgesperrt. Am Vormittag durchsuchten Ermittler mit Spürhunden das Gebäude. Das Arbeitsamt befindet sich ungefähr nur 500 Meter von dem Haus entfernt, wo am vergangenen Sonntag neun Menschen türkischer Herkunft bei einem Wohnungsbrand auf tragische Weise ums Leben gekommen waren.

Polizeisprecher Heinz Hussy sagte im Nachrichtensender N24, dass es keine Hinweise auf einen Zusammenhang mit dem Wohnhausbrand am Sonntagnachmittag. "Das schließen wir momentan aus", sagte Hussy.

Unterdessen setzten die Ermittler am Donnerstag ihre Untersuchungen zur Brandursache fort. Wenn weitere Teile des Gebäudes gesichert und begehbar seien, würden dort Spürhunde eingesetzt, sagte ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft Frankenthal.

Auch Sachverständige von Landes- und Bundeskriminalamt, die am Mittwoch erst Teilbereiche des Hauses untersucht hätten, führten die Ermittlungen weiter. Zudem will die Staatsanwaltschaft demnach weitere Zeugen vernehmen. Ermittelt werde weiterhin in alle Richtungen, sagte der Sprecher. Das Feuer war am Sonntagnachmittag in dem von türkischen Familien bewohnten Haus ausgebrochen.

Der türkische Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan wird am Donnerstagnachmittag zu einem Besuch in Ludwigshafen erwartet. Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Maria Böhmer (CDU), werde gemeinsam mit Erdogan den Brandort in Ludwigshafen besuchen, teilte Böhmers Büro in Berlin mit. Demnach wird auch der rheinland-pfälzische Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD) sowie die Ludwigshafener Oberbürgermeisterin Eva Lohse (CDU) bei dem Besuch Erdogans erwartet.

Türkische Medien berichteten am Donnerstag übereinstimmend, Verwandte der von dem Brand betroffenen Familie in Ludwigshafen hätten drei Tage vor dem Feuer einen anonymen Drohanruf erhalten. "Jetzt seid Ihr an der Reihe, wir werden Euch verbrennen", sagte der Deutsch sprechende Anrufer demnach.

Aus Angst habe die Familie, die den Anruf erhielt, ihr Wohnhaus abgesichert. Drei Tage später sei dann das das Feuer in dem Mehrfamilienhaus ausgebrochen. Dazu sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, es werde geprüft, ob es Drohanrufe gegeben habe.

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