Rücktritt steht nicht mehr in Frage Bischof Mixa lenkt ein

Augsburg (RPO). Der frühere Augsburger Bischof Walter Mixa stellt seinen Rücktritt und dessen Umstände nicht mehr in Frage. In einer am Mittwoch in Augsburg veröffentlichten "einvernehmlich gefundenen Erklärung" des 69-Jährigen und der Diözese heißt es, Mixa werde der Einladung des Papstes zu einem Gespräch in Rom gerne nachkommen.

Das ist Walter Mixa
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"Sein Rücktritt und dessen Umstände werden hierbei nicht in Frage gestellt. Für den Druck, den er bei Unterzeichnung seines Rücktritts empfunden hat, macht Bischof em. Dr. Mixa niemand verantwortlich und niemandem Vorwürfe."

Vorausgegangen war am Dienstagabend ein Gespräch Mixas mit Vertretern der Augsburger Bistumsleitung in Anwesenheit der Rechtsanwälte beider Seiten. Vereinbart wurde außerdem, dass Mixa die Wohnung im Augsburger Bischofshaus verlässt, in die er am 12. Juni zurückgekehrt war. Die Diözese werde sich um eine vorübergehende Wohnung kümmern und sich dabei mit den bayerischen Bischöfen abstimmen, heißt es weiter. Mixa wolle sich außerdem noch in einem persönlichen Schreiben an die Gläubigen der Diözese Augsburg wenden.

Die Erklärung setzt einen von der Augsburger Bistumsleitung als endgültig betrachteten Schlusspunkt unter eine Auseinandersetzung, die in der vergangenen Woche eskaliert war. Mixa hatte am 21. April nach einer wochenlangen Debatte um seine Person bei Papst Benedikt XVI. seinen Rücktritt eingereicht. Dieser wurde am 8. Mai angenommen. Dem 69-Jährigen werden schwere Verfehlungen im Umgang mit Kindern, angehenden Priestern und fremdem Geld zur Last gelegt. Die deutschen Bischöfe hatten dazu im April eine Materialsammlung nach Rom weitergeleitet, wie sie nach der Sitzung des Ständigen Rats am Dienstag in Würzburg bestätigten.

Vergangene Woche ging Mixa, nachdem er zunächst in einer Schweizer Klinik und dann in der Toskana abgetaucht war, mit einem Zeitungsinterview in die Offensive. Darin behauptete er, seinen Rücktritt widerrufen zu haben, weil er von seinen engsten Mitarbeitern sowie mehreren deutschen Bischöfen unter Druck gesetzt worden sei. Zu seiner Verteidigung brachte er vor, dass die Vorwürfe teils nicht stimmten, er sich aber an manche Vorgänge auch nicht erinnern könne.

(KNA/top)
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