Wegen Billigfleisch aus schlechter Haltung Greenpeace verleiht „Kotzwurst“ an Edeka
Hamburg · Weil die Supermarktkette keine Anstalten macht, Billigfleisch aus schlechter Tierhaltung aus ihrem Sortiment zu nehmen, hat Greenpeace ihr den Negativ-Preis verliehen. Edeka widerspricht und will „kurzfristig“ auf Fleisch aus Haltungsstufe 1 verzichten.
Die Supermarktkette Edeka ist Trägerin des Negativ-Preises „Kotzwurst“. Greenpeace habe die Auszeichnung „für besondere Unverdienste beim Klima- und Tierschutz“ am Dienstag vor der Konzernzentrale in Hamburg übergeben, teilte die Umweltschutzorganisation mit. Edeka habe überwiegend Billigfleisch im Angebot, für das Tiere leiden müssten und das zudem die Klimakrise anheize.
Während andere Händler wie Aldi und Rewe im Juli angekündigt hätten, ab 2030 nur noch Frischfleisch der besseren Haltungsformen 3 und 4 anzubieten, weigere sich der Edeka-Konzern weiterhin, einen Zeitplan für den Ausstieg aus den Haltungsformen 1 und 2 vorzulegen. „Diese Haltungsbedingungen verstoßen aus Greenpeace-Sicht gegen geltendes Tierschutzrecht“, sagte Stephanie Töwe, Agrarexpertin von Greenpeace. Sie forderten die Entscheidungsträger von Edeka auf, Billigfleisch zügig aus dem Sortiment zu nehmen.
Edeka wies in einer Stellungnahme die Vorwürfe von Greenpeace zurück. Die Verbesserung des Tierwohls sei der Supermarktkette seit Jahren ein wichtiges Anliegen. „Daher begrüßen wir die Weiterentwicklung der Haltungsbedingungen von Nutztieren in Deutschland und treiben diese Entwicklung aktiv mit voran“, hieß es seitens Edeka. Auch der Konzern plane, bereits „kurzfristig“ auf die Haltungsstufe 1 bei Frischfleisch zu verzichten. „Gemeinsam mit unseren Partnern aus der Landwirtschaft erarbeiten wir dazu aktuell die konkreten Details. Insbesondere der Anteil der Haltungsstufen 3 und 4 wird in den kommenden Jahren massiv weiter ausgebaut – dazu zählt auch unser umfangreiches Bio-Sortiment“, teilte Edeka weiter mit.