Von Flüchtlingen besetzt Schule in Berlin-Kreuzberg wird geräumt

Berlin · Nach langen Debatten und heftigen politischen Streitereien hat die Räumung einer von Flüchtlingen besetzten Schule in Berlin-Kreuzberg begonnen. Das Bezirksamt und die Polizei versuchten, die Bewohner am Dienstagvormittag zunächst zum freiwilligen Umzug in zwei andere Unterkünfte zu bewegen, sagte ein Bezirks-Sprecher. Ob das vollständig gelingt, war zunächst unklar.

 Polizisten vor der besetzten Schule in Kreuzberg.

Polizisten vor der besetzten Schule in Kreuzberg.

Foto: dpa, fs soe

Die Schule steht bundesweit im Blickpunkt, weil sie seit anderthalb Jahren von zahlreichen Flüchtlingen besetzt ist. Die Polizei war mit einem größeren Aufgebot vor dem früheren Schulgebäude vertreten und hatte auch die umliegenden Straßen abgesperrt. Sie leiste dem Bezirk Amtshilfe, sagte eine Sprecherin.

Die Polizei twitterte, der Senat habe den Bewohnern neue Unterkunftsplätze zur Verfügung gestellt. Mit der Bereitstellung der neuen Unterkünfte in Spandau und Charlottenburg setzt der Senat den zweiten Teil seiner Vereinbarung mit den Flüchtlingen um. Die mehr als 100 Flüchtlinge vom Oranienplatz hatten schon Anfang April ihre Zelte und Hütten freiwillig abgebaut.

In dem Schulgebäude leben seit Dezember 2012 rund 200 Flüchtlinge unter menschenunwürdigen Bedingungen. Es gibt nur wenige Toiletten und nur eine Dusche. Zuletzt wohnten dort auch Roma-Familien und Obdachlose, aber auch Drogendealer. Unter den Bewohnern kommt es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Die Polizei musste schon zu mehr als 100 Einsätzen ausrücken. Ende April wurde ein 29-jähriger Marokkaner von einem Mitbewohner erstochen.

(dpa)
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