Vorfall in Berliner Gefängnis Wieder eingefangener Ausbrecher sägt erneut Gitterstab an Knast-Fenster durch

Berlin · Nicht einmal zwei Jahre nach seiner spektakulären Flucht hat ein Häftling in Berlin wieder einen Ausbruch aus dem Gefängnis vorbereitet. Der 25-Jährige hat einen Stab des Fenstergitters vor seinem Haftraum durchgesägt. Was jetzt passieren soll.

 Ein Häftling fasst an das Gitter vor seinem Fenster. (Symbolfoto)

Ein Häftling fasst an das Gitter vor seinem Fenster. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Patrick Seeger

Den Vorfall bestätigte ein Sprecher der Justizverwaltung am Dienstag. Der durchgesägte Stab sei bei einer Kontrolle am vergangenen Freitag entdeckt worden. Dem Gefangenen war 2018 einer der spektakulärsten Ausbrüche aus dem Gefängnis gelungen. Zuvor hatte der „Tagesspiegel“ berichtet.

Der Insasse sei auf eine besonders gesicherte Station verlegt worden, sagte der Sprecher. Ein Sägeblatt wurde demnach sichergestellt. Jetzt sollen laut Justizverwaltung alle Fenstergitter an Haus VI des Männergefängnisses überprüft werden. Vermutlich müsse man Gitter auch austauschen, hieß es. In anderen Gefängnissen – wie etwa in Moabit – sei bereits neuer, harter Stahl verbaut worden.

Der heute 25-Jährige war Anfang Februar 2018 in einem Lieferwagen unbemerkt nach draußen gekommen. Zuvor hatte er mit einer Attrappe aus Stoffresten und Toilettenpapier in der Zelle seine Anwesenheit vorgetäuscht. Später wurde er in Belgien gefasst und zurückgebracht.

Im Gefängnis Tegel hatte erst Ende September ein 52-Jähriger zwei Gitterstäbe an seinem Zellenfenster aufgeschweißt und sich mit einem selbstgebauten Wurfanker aus Tisch- und Stuhlbeinen abgeseilt. Er kam aber nicht weit und wurde extra gesichert untergebracht. In seiner Zelle fanden sich Putzmittel und Backzutaten. Es sollte geprüft werden, ob er sich daraus das Schweißmittel mischte.

(cka/dpa)
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