Ein Toter und mehrere Schwerverletzte Schnee und Glatteis führen zu Verkehrschaos im Bundesgebiet

Berlin · Das Winterwetter macht es Autofahrern in der Nacht auf Mittwoch schwer. Es gibt bundesweit zahlreiche Unfälle, auch die Winterdienste sind mitunter betroffen. Die Polizei warnt: Auch tagsüber kann es vielerorts glatt bleiben.

 Ein Winterdienstfahrzeug streut eine Bundesstraße. (Symbolfoto)

Ein Winterdienstfahrzeug streut eine Bundesstraße. (Symbolfoto)

Foto: dpa/Philipp Schulze

Winterliche Bedingungen haben in der Nacht zum Mittwoch in Deutschland zum Teil für Verkehrschaos gesorgt. Im Norden Niedersachsens wurde ein Autobahnabschnitt wegen mehrerer Glatteis-Unfälle gesperrt, im Süden und Westen kam es zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen aufgrund liegen gebliebener Fahrzeuge. Bis zum frühen Mittwochmorgen kam bei Unfällen mindestens ein Mensch ums Leben, mehrere wurden schwer verletzt. In den meisten Fällen blieb es allerdings bei Blechschäden und Leichtverletzten, wie die Polizeistellen mitteilten. Das Wetter soll am Mittwoch auch tagsüber winterlich bleiben.

In Mecklenburg-Vorpommern fuhr ein 18-Jähriger mit seinem Auto gegen einen Baum. Der junge Mann war nach Angaben der Polizei vermutlich zu schnell gefahren, mit seinem Fahrzeug von der glatten Straße abgekommen und in mehrere Leitplanken und dann in den Baum gekracht. Er starb am Unfallort, sein Beifahrer wurde schwer verletzt.

In Niedersachsen musste die Autobahn 27 nahe Bremen für drei Stunden gesperrt werden. Hier gab es bei Hagelschauern und Glatteis am Abend Unfälle mit Autos, Kleintransportern und Lastwagen. Verletzt wurden bei den Unfällen niemand.

Auf einer Straße in Nordsachsen kam ein Winterdienstfahrzeug von der Fahrbahn ab. Der Wagen kam auf dem Dach zum Liegen. Der 65 Jahre alte Fahrer wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.

Bei Böblingen in Baden-Württemberg rutschte ein Streuwagen von der Straße. Durch die Wucht des Unfalls rissen bei dem Fahrzeug die vordere große Schneeschaufel und das Gestänge ab. Der Fahrer blieb unverletzt. In der Nähe von Neulingen überschlug sich ein Wagen. Mit schweren Verletzungen wurde der Autofahrer ins Krankenhaus gebracht.

Auch die bayerische Polizei registrierte ein deutlich erhöhtes Unfallaufkommen aufgrund der winterlichen Bedingungen. Ein Polizist knallte wegen Straßenglätte mit seinem Wagen in eine Leitplanke. Anschließend wurde sein Auto von einem anderen Fahrzeug erfasst. Der Beamte zog sich schwere Verletzungen zu. Allein in Niederbayern musste die Polizei bis zum späten Dienstagabend über 100 Mal ausrücken - meist wegen Blechschäden an Fahrzeugen, „die von der Fahrbahn abgekommen sind oder den Berg nicht mehr geschafft haben“, hieß es.

Glatte Straßen sorgten auch in Schleswig-Holstein für zahlreiche Unfälle. Insgesamt habe es zwischen Dienstagabend und Mittwochmorgen rund 50 mal gekracht, teilte die Polizei mit. Besonders betroffen war der Süden des Landes. Hier zählten die Einsatzkräfte 20 Unfälle mit insgesamt zwei Schwerverletzten.

Im Kreisgebiet Warendorf in Nordrhein-Westfalen wurden bei mehreren Glätteunfällen fünf Menschen verletzt. In der Regel kamen die Fahrer von der Straße ab und verletzten sich dabei leicht, wie die Polizei am Mittwochmorgen mitteilte. Eine 57 Jahre alte Frau etwa überschlug sich in Beckum mit ihrem Fahrzeug und wurde mit einem Rettungswagen leicht verletzt in ein Krankenhaus gebracht. In Bielefeld kippte am Mittwochmorgen ein Streufahrzeug auf glatter Straße um. Der 22-jährige Fahrer wurde leicht verletzt.

Liegengebliebene Fahrzeuge führten auch in anderen Teilen Deutschlands zu Staus und Straßensperrungen. So war ein Lkw-Fahrer auf glatter Fahrbahn bei Speyer in Rheinland-Pfalz zu schnell in eine Kurve gefahren - das Fahrzeug stellte sich quer, der angekoppelte Anhänger kippte um. Die Straße wurde für mehrere Stunden gesperrt.

Laut Polizei dürfte sich die Zahl der Verletzten im Laufe des Tages noch deutlich erhöhen, sobald alle Unfälle aus der Nacht erfasst wurden. Auch tagsüber war für Mittwoch in vielen Teilen Deutschlands wieder Schnee und Glätte vorhergesagt.

(chal/dpa)
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