Stellungnahme vom Kreml Hinter tödlichen Schüssen in Berlin steckt nicht Russland

Berlin/Moskau · Nach den tödlichen Schüssen auf einen Georgier in Berlin sieht der Kreml keine Verbindungen zu offiziellen russischen Stellen. Der mutmaßliche Mörder ist ein 49 Jahre alter Mann aus Russland, der kurz nach der Tat festgenommen wurde.

Beamte der Spurensicherung sichern in einem Faltpavillon Spuren am Tatort. In Berlin-Moabit soll ein Fahrradfahrer einen Mann erschossen haben.

Beamte der Spurensicherung sichern in einem Faltpavillon Spuren am Tatort. In Berlin-Moabit soll ein Fahrradfahrer einen Mann erschossen haben.

Foto: dpa/Christoph Soeder

„Dieser Fall hat natürlich nichts mit dem russischen Staat und seinen Behörden zu tun“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge in Moskau. Für weitere Informationen verwies der Vertraute von Präsident Wladimir Putin an das Außenministerium in Moskau - etwa zur Frage, ob es sich bei dem Tatverdächtigen um einen russischen Staatsbürger handele.

Der 40 Jahre alte Tschetschene mit georgischer Staatsangehörigkeit war am Freitag in einem kleinen Park im Berliner Ortsteil Moabit erschossen worden. Der mutmaßliche Mörder ist ein 49 Jahre alter Mann aus Russland, der kurz nach der Tat festgenommen wurde. Er soll dem Opfer mit einem Fahrrad gefolgt sein und ihm dann in den Rücken und in den Kopf geschossen haben. Gegen den 49-Jährigen wurde Haftbefehl wegen Mordes erlassen.

Nach Angaben des russischen Außenministeriums liegt noch keine Bestätigung vor, dass es sich bei dem Tatverdächtigen um einen Russen handele. Sprecherin Maria Sacharowa sagte der Agentur Interfax zufolge: „Ich habe extra versucht zu klären, ob jemand Dokumente gesehen hat, die die russische Staatsbürgerschaft dieses Menschen belegen. Bislang werden nur Kopien von Dokumenten gezeigt.“ Vertreter Russlands hätten bislang keine Originaldokumente gesehen.

Entsprechende Medienberichte über eine mögliche Spur nach Russland kommentierte die Sprecherin mit einer Gegenfrage: „Welche deutschen Medien haben darüber geschrieben, dass dahinter russische Strukturen stecken?“ Sie fügte ironisch hinzu: „Bislang sieht es so aus, sagen wir mal, wie Teil einer "Informationskampagne".“ Die russische Botschaft in Berlin stehe in Kontakt mit den deutschen Ermittlern, sagte Sacharowa.

(zim/dpa)
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