Vermisste 15-Jährige in Berlin Haftbefehl gegen Schwager von Rebecca aufgehoben

Berlin · Im Fall der vermissten 15-jährigen Rebecca aus Berlin wurde der Haftbefehl gegen ihren 27-jährigen Schwager aufgehoben. Nach Informationen unserer Redaktion gilt er allerdings immer noch als Beschuldigter. Von Rebecca fehlt seit einem Monat jede Spur.

 Ein Porträt der vermissten 15-Jährigen aus dem Neuköllner Ortsteil Britz.

Ein Porträt der vermissten 15-Jährigen aus dem Neuköllner Ortsteil Britz.

Foto: dpa/---

Im Fall der seit fast fünf Wochen vermissten 15-jährigen Rebecca aus Berlin ist der Haftbefehl gegen den Schwager des Mädchens aufgehoben worden. Zu den Gründen erklärte die Berliner Generalstaatsanwaltschaft am Freitag, der zuständige Ermittlungsrichter habe wegen des aktuellen Ermittlungsstandes "Zweifel am dringenden Tatverdacht" gegen den 27-Jährigen.

Nach Informationen unserer Redaktion gilt der Schwager für die Generalstaatsanwaltschaft aber weiter als Beschuldigter. „Der Verdacht gegen ihn ist nicht ausgeräumt“, erklärte eine Sprecherin. Nachdem die Verteidigerin des 27-Jährigen eine Haftbeschwerde eingelegt hatte, sah ein Haftrichter den dringenden Tatverdacht nicht mehr gegeben. „Man kann in Deutschland nicht jeden Beschuldigten einfach in Haft nehmen. Dafür müssen besonders hohe Anforderungen gegeben sein“, sagte die Sprecherin.

Der Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Tiergarten habe den Haftbefehl gegen den Beschuldigten wegen Totschlags daher aufgehoben. Die Staatsanwaltschaft hält die Entscheidung "im Hinblick auf die gegenwärtig bestehende Beweislage" für vertretbar und will daher zum jetzigen Zeitpunkt keine Beschwerde dagegen einlegen.

Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft gehen die Ermittlungen und die Suche nach Rebecca "mit unveränderter Intensität" weiter. Neue Erkenntnisse gebe es derzeit nicht. Bereits mehrfach hatte die Polizei Waldstücke in Brandenburg und einen See nach Rebecca abgesucht - bislang ohne Ergebnis. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen nach eigenen Angaben nicht davon aus, Rebecca lebend zu finden.

Rebecca hatte sich am 18. Februar morgens bei ihrer Schwester und ihrem Schwager im Berliner Stadtteil Britz aufgehalten. Sie kam danach nicht zur Schule. Der 27 Jahre alte Schwager galt bislang als tatverdächtig und saß in Untersuchungshaft. Sein Auto war den Ermittllungen zufolge durch eine Überwachungsanlage in Brandenburg erfasst worden - und zwar am Tag von Rebeccas Verschwinden sowie erneut am Tag danach.

(cpas/kron/AFP)
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