Eröffnung im Berliner Salon Berliner Fashion Week gestartet – Nachhaltigkeit liegt im Trend

Berlin · Die Models sind gestylt und die Besucher erst recht - alle warten auf die erste offizielle Show der Woche. Zuvor eröffnete Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey den Berliner Salo.

Die Designerin All Amin zeigt beim Berliner Salon im Rahmen der Berlin Fashion Week eine Handtasche ihres Labels Haram.

Foto: dpa/Jens Kalaene

Handtaschen aus recycelten Schuhen, Cashmir im Sommer und ganz viel Jeansstoff: Die Fashion Week ist beim Berliner Salon im Kronprinzenpalais am Montag eröffnet worden. Bei der Gruppenausstellung waren insgesamt 51 Designer vertreten, wie die Initiatorin des Formats und langjährige „Vogue“-Chefredakteurin Christiane Arp sagte. Neben Kleidungsstücken waren auch Parfüme, Möbelstücke und Schmuck ausgestellt. Die gezeigte Kleidung ist teilweise aus der Herbst-Winter 23/24-Kollektion und teilweise bereits für den Sommer '24 gedacht.

Ein kleiner Magnet der Gruppenausstellung waren die innovativen Handtaschen vom Label Haram. Die 27-jährige All Amir motzt gebrauchte Sneaker auf - nur um sie dann wieder auseinanderzunehmen und neu zusammenzusetzen. „Ich geb denen einfach noch mal ein langlebigeres Leben als sie eigentlich hätten.“ Die Sneaker-Handtaschen seien in New York und Los Angeles in den USA schon ein kleiner Erfolg.

Die Taschen fielen auch Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey auf, die die Eröffnungsreden im Berliner Salon hielt. „Meine erste Reaktion war, ich weiß noch nicht, ob das so richtig zu mir passt, aber ich meine, ich finde es toll. Mach aus Schuhen Taschen. Genial.“

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Foto: dpa/Darren Pateman

Nachhaltigkeit wird bei den im Berliner Salon ausgestellten Marken ohnehin groß geschrieben - mittels eines Fragebogens werden die Labels konkret danach abgefragt. Arp kuratierte die Marken, die beim Salon gezeigt werden - vieles sei auch eine Entscheidung aus dem Herzen heraus gewesen.

Bei Mode geht es auch oft um das Setzen neuer Trends. Diverse Marken versuchten aber gar nicht, bestimmte Trends zu bedienen. Stattdessen fokussierten sie sich im Namen der Nachhaltigkeit eher auf zeitlose Formen, Farben und Stoffe. „Ich würde mir wünschen, dass es bei Mode viel mehr um Stil geht als um Diktat“, so Arp.

Bei Studio 163 ist Kaschmir der Stoff der Wahl, der der Designerin Barbara Giandomenico zufolge auch an die nächste Generation weitergegeben werden kann. Bei Unvain von Robert Friedrichs werden Kleidungsstücke aus Leder für Kunden erst auf Anfrage produziert.

Bereits vor dem Start der Fashion Week betonte Franziska Giffey, dass die Berliner Modewoche auch weiterhin politisch bleiben würde. Eine Reihe ukrainischer Modeschöpfer sind Teil des Programms. Das bezeichnete Giffey am Montag als „Botschaft der Solidarität“. Den Anfang machte das Label Bobkova von Designerin Kristina Bobkova. Gerade Schnitte mit Blumendetails machten die sehr feminine Kollektion der Designerin aus. Sie selbst trug bei der Show im Garten hinter dem Kronprinzenpalais einen schwarzen, weiten Hosenanzug.

(albu/dpa)