Angriff in Berlin 70-Jähriger antisemitisch beleidigt und ins Gesicht geschlagen

Berlin · Schon wieder hat es in Berlin einen antisemitischen Angriff gegeben. Ein 70-jähriger Mann wurde in Berlin-Pankow beleidigt und gegen den Kopf geschlagen. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller verurteilt die Tat.

Ein Mann mit Kippa in Berlin (Symbolbild).

Ein Mann mit Kippa in Berlin (Symbolbild).

Foto: dpa/Paul Zinken

Ein 70-Jähriger ging am Montagnachmittag auf der Busonistraße im Stadtteil Karow spazieren, als er von einem anderen Mann antisemitisch beleidigt wurde. Er wehrte sich verbal, woraufhin der Angreifer ihn schlug. Der 70-Jährige stürzte. Erst eine Passantin sorgte dafür, dass der Angreifer flüchtete. Der für politische Taten zuständige Staatsschutz der Kriminalpolizei ermittelt.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) verurteilte die Tat scharf. „Es darf nicht sein, dass am helllichten Tag ein Spaziergänger antisemitisch beleidigt und dann geschlagen wird, wenn er sich verbal zur Wehr setzt. Das sind Geschehnisse, die in unserer Stadt angesichts unserer Geschichte einfach nicht passieren dürfen und die niemals zur Normalität werden dürfen.“ Der Vorfall sei ein Geschehen, „für das ich mich einmal mehr schäme“.

Kürzlich war bekannt geworden, dass das Ermittlungsverfahren wegen eines Angriffs auf einen Rabbiner eingestellt werden musste. Der Rabbiner der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Yehuda Teichtal, war im Juli in Begleitung eines seiner Kinder von Männern auf Arabisch beschimpft und bespuckt worden. Bei den Ermittlungen von Polizei und Staatsanwalttschaft gab es zwar Verdächtige, die Tat konnte ihnen aber trotz Handyauswertungen und Zeugenvernehmungen nicht eindeutig nachgewiesen werden.

(atrie/dpa)
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