Havarie auf dem Rhein Bergung des Säure-Tankers rückt näher

St. Goarshausen (RPO). Die Arbeiten am havarierten Säuretanker machen Fortschritte. Am Samstagnachmittag begann das Bergungsteam damit, die Schwefelsäure aus dem Tankschiff "Waldhof" in einen Edelstahltanker umzupumpen, teilte ein Sprecher der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) mit. Mitte Januar war die "Waldhof" am Loreleyfelsen verunglückt.

Gefährliche Bergung des gekenterten Säuretankers
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Der Vorgang sollte gegen 18.00 Uhr abgeschlossen sein. Eine Bestätigung gab es dafür am Abend nicht mehr. Abgepumpt wurden rund 2.400 Tonnen Schwefelsäure aus den sieben Tanks der "Waldhof".

Die mit Wasser vermischte Schwefelsäure in dem verunglückten Tanker hat nach Auskunft der WSV noch immer einen Konzentrationsgehalt von mehr als 90 Prozent. Daher habe man den Edelstahltanker anfordern müssen. Dieser traf am Samstagmorgen an der Unglücksstelle ein. Die bereits wartenden Leichter verfügten nur über mit Gummi ausgekleidete Tanks. Der Gummi würde jedoch von der Säure zerfressen.

Das Tankschiff "Waldhof" kenterte am 13. Januar aus bislang ungeklärter Ursache. Seitdem ist der Schiffsverkehr auf dem Rhein stark eingeschränkt. Flussaufwärts warteten am Samstag mehr als 100 Schiffe auf die Weiterfahrt, zu Wochenbeginn waren es noch 450. Das Wasser- und Schifffahrtsamt Bingen hofft, dass der Stau sich bis Anfang der kommenden Woche aufgelöst haben wird. In der entgegengesetzten Richtung ist der Schiffsverkehr seit zwei Wochen wieder möglich. Es darf jeweils nur ein Schiff die Unglücksstelle passieren. Für manche Reedereien und Firmen seien die langen Liegezeiten infolge der Havarie existenzbedrohend, meldete die WSV.

(apd/pst)
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