Rettungsaktion bei Berchtesgaden Transport von verletztem Höhlenforscher hat um 17.28 Uhr begonnen

Berchtesgaden · Fünf Tage musste Höhlenforscher Johann Westhauser in 1000 Metern Tiefe ausharren. Jetzt wird er in der tiefsten und längsten Höhle Deutschlands nach oben transportiert.

Rettungsaktion in der Riesending-Schachthöhle
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Für den verletzten Höhlenforscher Johann Westhauser hat der lange Weg nach oben begonnen - fünf Tage nach seinem Unfall in der Höhle. Am späten Freitagnachmittag ging der Transport los, wie die Bergwacht in Berchtesgaden mitteilte. "Transport startet jetzt", hieß es demnach um Punkt 17.28 Uhr über das spezielle Textnachrichtenprogramm, das der Bergwacht die Kommunikation mit Westhauser und seinem Arzt ermöglichen.

Wie lange der beschwerliche Aufstieg dauern wird, ist nach Bergwacht-Angaben ebenfalls unklar. "Höhle heißt warten", sagte Schneider. "Die bisherige Kalkulation mit einer Woche bleibt bestehen, tendenziell eher länger."

Der verletzte Forscher müsse nach bisherigen Erkenntnissen nicht in der Höhle operiert werden. "Es kommt zu keiner Operation im Moment in der Höhle. Es ist auch nicht geplant", sagte Schneider. "Bei diesem Verletzungsmuster sind Schwellungen zu erwarten, wir sind aber heute in einem Bereich, in dem nicht mehr mit Schwellungen zu rechnen ist."

Der 52-jährige Westhauser hatte am Sonntag durch einen Steinschlag ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten und ist seitdem in der Höhle in 1000 Metern Tiefe gefangen. Nach Angaben der Bergwacht und der zuständigen Mediziner ist sein Zustand unverändert stabil. Er sei ansprechbar und kommunikationsfähig. Aber: "Der Patient ist noch lange nicht über den Berg, es können Komplikationen auftreten." Eigentlich müsste er auf der Intensivstation liegen.

Zwei Ärzte waren zu dem Verletzten vorgedrungen, einer der beiden - ein italienischer Mediziner - sei aber bereits wieder auf dem Weg nach draußen. Dafür sei ein Spezialist aus München in die Höhle hinabgestiegen. Es sei wichtig, den Patienten möglichst gut abzuschirmen - auch vor Kälte und "vor allem, was einem so empfindlichen Gehirn jetzt noch geschehen könnte".

(dpa)
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