Test Bei Schufa-Auskünften fehlen Daten

Belrin · Verbraucher sollten ihre bei Auskunfteien gespeicherten Daten zur Kreditwürdigkeit genau überprüfen: Bei einem Test waren die Daten der Schufa nur bei elf von 89 Testpersonen komplett und korrekt.

Test: Bei Schufa-Auskünften fehlen Daten
Foto: ddp, ddp

Bei allen anderen gab es dem Test der Zeitschrift "Finanztest" nach den einen oder anderen Mangel, wie die Zeitschrift am Dienstag aus ihrer jüngsten Ausgabe berichtete. Besonders häufig fehlten demnach sogenannte Finanzmerkmale - Angaben etwa über Girokonten, Kreditkarten, Handyverträge oder laufende Kredite. Fehlerhafte Angaben können aber Folgen etwa für Kreditverträge haben.

Auskunfteien stufen die Bonität von Verbrauchern vor Geschäfts- und Vertragsabschlüssen im Auftrag von Banken und anderen Unternehmen ein. Sie berechnen dafür einen sogenannten Scoring-Wert. Seit dem 1. April können Verbraucher einmal im Jahr kostenlos Auskunft über diese Werte verlangen.

Bei der Auswertung aller von der Schufa übermittelten Datensätze der 89 Testpersonen zeigte sich laut "Finanztest", dass die Personenangaben wie Name und Anschrift fast immer richtig waren. Nicht korrekt war aber insgesamt gut ein Drittel der Finanzmerkmale. Am häufigsten (28 Prozent) fehlten Daten. Acht Prozent aller Daten waren demnach veraltet, ein Prozent falsch.

Sechs Auskunfteien getestet

"Finanztest" testete sechs große deutsche Auskunfteien - neben der größten, der Schufa, waren dies Creditreform, Accumio, Bürgel, Deltavista und Infoscore. Bei den letzten vier sei die Datenlage "mehr als dünn", berichtete die Zeitschrift: Denn diese Auskunfteien speichern neben Personendaten (Name, Geburtsdatum, Geburtsort und Anschrift) nur Negativdaten wie etwa Mahnverfahren, Insolvenzen oder Haftbefehle.

Dennoch berechnen alle Auskunfteien aus diesen Daten einen Score, der etwas über das Zahlungsverhalten und die Zahlungsfähigkeit aussagen soll und den etwa Banken, Mobilfunkanbieter oder Versandhändler nutzen.

Der im Bundesdatenschutzgesetz vorgeschriebenen Pflicht, den Verbrauchern auf Anfrage auch ihren Scoring-Wert mitzuteilen, kam laut "Finanztest" nur die Schufa uneingeschränkt nach. Creditreform habe diesen Wert nur an zwei Drittel der Tester übermittelt, Bürgel nur in vier von 25 Fällen, Accumio, Infoscore und Deltavista gar nicht.

Dies sei "nicht rechtmäßig", sagte der Datenschutzbeauftragte von Schleswig-Holstein, Thilo Weichert, der Zeitschrift. "Finanztest" kritisierte auch, dass bei Bürgel keine Identität geprüft wurde, bei Infoscore nur in einigen Fällen. Die anderen Auskunfteien verlangten demnach eine Kopie des Personalausweises, bevor sie die Daten verschickten.

(AFP/das)
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