Mutmaßliche NSU-Terroristin Beate Zschäpe will Verlegung aus Köln

München · Die mutmaßliche NSU-Terroristin Beate Zschäpe will einem Bericht zufolge in ein anderes Gefängnis in der Nähe ihrer Heimat verlegt werden. Verteidiger der 37-Jährigen hätten die Verlegung ihrer Mandantin aus der Justizvollzugsanstalt (JVA) Köln-Ossendorf beantragt, wo sie seit dem 13. November 2011 einsitzt.

Urlaubsbilder der Nazi-Terrorzelle
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Das berichtet der "Focus" und beruft sich auf Justizkreise in Karlsruhe.
Die Anwälte wollten erreichen, dass Zschäpe die Untersuchungshaft nahe ihrer Heimatstadt Jena verbringen könne, wo ihre Mutter und ihre Großmutter lebten.

Zschäpe, die im Herbst angeklagt werden soll und als Mitgründerin der Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) gilt, habe gegenüber Ermittlern mehrfach betont, wie sehr sie an ihrer 88 Jahre alten Großmutter hänge und sich selbst als "Omakind" bezeichnet.

Über ihren Verlegungsantrag muss nun der Bundesgerichtshof (BGH) entscheiden. Zschäpes Anwalt wollte sich laut "Focus" nicht dazu äußern.

Der mutmaßliche NSU-Helfer und frühere NPD-Funktionär Ralf Wohlleben aus Jena ersuchte laut dem Magazin erfolgreich um seine Verlegung aus der JVA Wuppertal in ein wohnortnahes Gefängnis - er sitzt demnach seit April in Gräfentonna in Thüringen ein.

Dem NSU werden Morde an neun Männern türkischer und griechischer Herkunft sowie an einer Polizistin zur Last gelegt. Die Gruppe soll auch zwei Sprengstoffanschläge und mehrere Banküberfälle verübt haben. Inwieweit Beate Zschäpe in die Taten involviert war, ist nicht komplett aufgeklärt.

(lnw)
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