Auf der A3 bei Erlangen Bayerischer Innenminister leistet bei tödlichem Unfall Erste Hilfe

München · Auf dem Weg zu einem Termin ist der bayrische Innenminister nicht nur Zeuge eines tödlichen Unfalls geworden. Er leistete vor Ort auch Erste Hilfe. Der Unfall steht in Zusammenhang mit einem Tötungsdelikt.

 Joachim Herrmann (CSU), Innenminister von Bayern.

Joachim Herrmann (CSU), Innenminister von Bayern.

Foto: dpa/Lino Mirgeler

Bei einem tödlichen Unfall in Franken, der inzwischen Teil von Ermittlungen in einem Tötungsdelikt ist, war der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) persönlich Ersthelfer. Das sagte Herrmann am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in München - als erstes hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.

Er sei mit seinem Dienstwagen auf dem Weg zu einem Termin gewesen, sagte Herrmann. Dann sei er plötzlich Zeuge geworden, wie ein anderes Fahrzeug von der Autobahn geschleudert und schließlich zwischen Bäumen hängengeblieben sei. Er habe seinen Fahrer angewiesen, anzuhalten, und habe sofort den Notruf 112 gewählt. Zusammen mit einem anderen Autofahrer sei er dann zu dem Fahrzeug gegangen. „Es war ersichtlich, dass dort Menschen sicherlich schwer verletzt sein müssen“, sagte Herrmann. „Wir haben dann eine Frau aus dem Auto gezogen und auf die Wiese legen können.“ Für den Mann sei dagegen jede Hilfe zu spät gekommen, dieser sei wohl sofort tot gewesen.

In den Unfall am Sonntag auf der A3 bei Erlangen waren drei Autos verwickelt. Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken am Mittwoch sagte, ist der genaue Ablauf aber noch unklar. Ein Gutachter müsse den Hergang klären. Erst später stellte sich heraus, dass ein 53-Jähriger, der ebenfalls in den Unfall verwickelt war, im Verdacht steht, seine 76 Jahre alte Schwiegermutter in Borchen bei Paderborn getötet zu haben.

Die Ehefrau des Verdächtigen, die mit ihm im Auto unterwegs war, stieg nach dem Unfall aus, lief auf die Fahrbahn und kletterte über die Mittelleitplanke. Danach wurde sie von einem Fahrzeug erfasst. Die Frau kam schwer verletzt in ein Krankenhaus. Mit der Erstversorgung des Paares hatte Herrmann nichts zu tun.

Der Name des Mannes tauchte nach dem Unfall im bundesweiten System der Polizei auf, in der Nacht zu Montag nahmen Spezialkräfte den Verdächtigen in einem Hotel in der Nähe von Nürnberg fest. Dort war er laut Polizei zu Gast, um in der Nähe seiner Frau zu sein.

Ein Richter entschied dann am Dienstag, den Verdächtigen in U-Haft zu nehmen. Ob die Frau in das Verbrechen verwickelt war, blieb erst einmal unklar - die Polizei in NRW wollte dazu keine Angaben machen.

(zim/dpa)
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