34-Jähriger angeblich in Brasilien Bayern jagt einen verurteilten Mörder

Straubing · Die bayerische Polizei fahndet nach einem zu lebenslanger Haft verurteilten Mörder. Der Mann war verschwunden, als Beamte ihn vergangene Woche verhaften wollten, wie der Straubinger Oberstaatsanwalt Klaus Dieter Fiedler am Mittwoch bestätigte.

Der sogenannte Strohballen-Mörder aus Niederbayern ist laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung nach Brasilien geflohen. Er habe bei der Zeitung angerufen und erklärt "Ich bin unschuldig", berichtete das Blatt am Mittwoch online. Nach Überzeugung des Landgerichts Regensburg hatte er im Februar 2007 seinen Onkel getötet und die Leiche zwischen Strohballen in der Nähe des Straubinger Tierparks abgelegt. Dem Bericht zufolge sagte er der "Bild", er habe von Brasilien aus Kontakt zum Bundeskriminalamt aufgenommen: "Ich brauche Luft, um Hilfe und Aufmerksamkeit zu bekommen."

Der 34-Jährige war bereits Ende vergangenen Jahres vom Landgericht Regensburg wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden, weil er seinen Onkel getötet haben soll. Er kam jedoch zwischenzeitlich auf freien Fuß, weil seine Verteidigung Revision gegen das Urteil und Beschwerde gegen die Haft eingelegt hatte.

Das Oberlandesgericht Nürnberg hob laut Fiedler im März dieses Jahres den Haftbefehl auf, weil es keine Fluchtgefahr sah. Der Bundesgerichtshof (BGH) verwarf demnach am 8. August schließlich die Revision gegen das Urteil, so dass der Mann wieder verhaftet werden konnte. Dieser Beschluss ging nach Angaben des Oberstaatsanwalts am Montag vergangener Woche bei der Staatsanwaltschaft ein. Als Beamte einen Tag später vor der Haustür des Mannes standen, war er nicht mehr da. Einzelheiten zu den Fahndungsmaßnahmen wollte Fiedler nicht nennen.

(AFP)
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