Für den Klimaschutz Umweltministerin macht peinliche Sex-Werbung

Düsseldorf · Es gibt Dinge, die will man nicht sehen. So funktioniert auch der neue Werbespot aus dem Bundesumweltministerium. Darin erwischt ein Mädchen seine Eltern beim Sex. Das will es lieber nicht sehen - und schaltet das Licht aus. Besser Energie sparen, so die Botschaft. Für die Peinlich-Werbung kommt aus dem Netz Applaus.

Sex, Machos & Zombies - die Klimaschutzwerbung des Umweltministeriums
Infos

Sex, Machos & Zombies - die Klimaschutzwerbung des Umweltministeriums

Infos
Foto: Screenshots: YouTube

Unter dem Motto "Zusammen ist es Klimaschutz" hat das Bundesumweltministerium eine Aktionswebseite veröffentlicht, um das Energiesparen zu bewerben. Betrachter des Videos "Erwischt: Meine Eltern" können dabei eine gewisse Doppeldeutigkeit entdecken.

Ein Mädchen kommt abends nach Hause und wundert sich, warum kein Licht angeschaltet ist. Sie schleicht sich in das Haus, kommt am Wohnzimmer vorbei und erwischt ihre Eltern beim Stelldichein. Sie nicken sich kurz zu, die Tochter schaut verschämt zu Boden und greift zum Lichtschalter. Die Botschaft aus dem Amt von Ministerin Barbara Hendricks ist klar: "Manche Dinge will man nicht sehen."

Würden viele - wie die Tochter - das Licht ausschalten, könnte ordentlich Energie gespart werden. Wenn laut Ministerium jeder deutsche Haushalt nur fünf Prozent weniger Strom nutzt, könnten knapp sieben Terawattstunden (TWh) im Jahr eingespart werden. Soviel Strom erzeugt ein großes Kohlekraftwerk, das aus fünf Kraftwerksblöcken besteht.

Die Kampagne "Zusammen ist es Klimaschutz" (Hashtag: #ziek) stößt nur vereinzelt auf Kritik. Die Kommentare unter dem YouTube-Video "Erwischt: Meine Eltern" fallen sogar tendentiell positiv aus.

Dirk Arendt schreibt: "Wenn Verwaltung Werbung macht - muß es nicht immer schlecht sein..". Knizzfull ergänzt: "Gibt wesentlich schlechtere Kampagnen und ich finde diese gar nicht so schlecht." Einige Nutzer empfanden den Spot hingegen insgesamt zu langweilig. Meinungen wie die von Max Buettner waren nur selten zu lesen: "Langsam verkommt diese Republik völlig. Selbst Ministerien begeben sich auf RTL & SAT1-Niveau." Siegfried Pernter ergänzt mit einem Augenzwinkern: "Manchmal muss man verdammt aufpassen."

Insgesamt hat die Kampagne, die auch aus weiteren Filmen und Webseiten besteht, 1,5 Millionen Euro gekostet. Die weiteren Werbespots des Bundesumweltministerium stellen wir Ihnen hier vor. In den Spots sind Machos und Zombis zu sehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort