Erneut Razzien gegen Rockerszene Bandidos planten Anschlag auf Hells Angels
Berlin · Eskalation im Rockerkrieg: Die Polizei hat drei Rocker einer schwedischen Gruppe der Bandidos am Rostocker Hafen festgenommen - mit einem Kilo Sprengstoff im Gepäck. Sie hatten damit offenbar einen Anschlag auf die verfeindeten Hells Angels in Berlin geplant. Unterdessen wurden wieder Wohnungen von Ex-Mitgliedern der Hells Angels durchsucht.
Die drei Rocker hatten ein Kilo Sprengstoff im Gepäck, das sie auf einer dänischen Fähre transportiert hatten. Damit wollten sie nach den ersten Erkenntnissen einen Anschlag auf die verfeindeten Hells Angels in Berlin verüben. Die Männer sitzen in Untersuchungshaft. Gegen sie wird wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz und Vorbereitung einer Sprengstoffexplosion ermittelt.
Druck verstärkt
Unterdessen verstärken die Sicherheitskräfte den Druck gegen die Rockerkriminalität. Seit Mittwochmorgen werden auf Veranlassung der Berliner Polizei elf Objekte in Brandenburg, Sachsen und Baden-Württemberg durchsucht. Es handelt sich vorrangig um Wohnungen ehemaliger Mitglieder einer Ende Mai verbotenen Untergruppierung der Berliner Hells Angels.
Verbot der Ortsgruppe
Hintergrund sei das Ende Mai von Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) erlassene Verbot der Ortsgruppe "MC Berlin City" des Rockerclubs Hells Angels, sagte der Sprecher. Im Einsatz sind insgesamt 100 Beamte der jeweiligen Landespolizei, die Berlin Amtshilfe leisten.
Der Rocker-Ortsgruppe waren unter anderem Gewalttaten, Waffendelikte und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz vorgeworfen worden.
Undichte Stelle
Der Einsatz wurde aber verraten, wobei die Polizei die undichte Stelle in den eigenen Reihen vermutet. Die Ermittlungen laufen noch. Die Hells Angels klagen gegen das Verbot.