Flixbus, Taxi & Co. Mit diesen Alternativen kommen Sie trotz Bahnstreik ans Ziel
Service | Düsseldorf · Die Bahn streikt und Sie haben einen wichtigen Termin? Von Mitfahrgelegenheit bis Fernbus gibt es verschiedene Alternativen zur DB – mit eigenen Vor- und Nachteilen.
Kaum jemand wird begeistert die Arme hochreißen, wenn es heißt, dass die Bahn wieder streikt. Mittlerweile haben Reisende aber so etwas wie eine Routine entwickelt. Im Januar dieses Jahres wird die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) auf 200 Streikstunden im Personenverkehr kommen, den künftigen Streik miteingerechnet. Zum Vergleich: Im vergangenen Dezember waren es 24 Streikstunden, im November 20. Während Reisende ihre Pläne umschmeißen und Arbeitnehmer sich im besten Fall in ihr Home-Office zurück ziehen, freuen sich die Betreiber von Flixbus, Blablacar und Co. – sobald die Bahn als Transportmittel ausfällt, steigen hier die Buchungszahlen an.
Zwar wird es auch während des kommenden sechstägigen Streiks einen Notfallfahrplan geben, doch die Bahn weist darauf hin, dass sich jederzeit Änderungen ergeben können. Wer sich nicht auf die Bahn verlassen will, kann, je nach Strecke und Budget, auf folgende Alternativen ausweichen.
Fernbus
Wenn die Bahn streikt, steigt die Nachfrage bei Fernbusanbietern wie Flixbus oder Blablacar rasant. „Beim letzten Streik hat sich die Nachfrage mehr als verdoppelt“, sagte eine Sprecherin vor kurzem der Berliner Morgenpost. Das hat auch Auswirkungen auf die Preise. Wer früh bucht, hat bessere Chancen, ein Schnäppchen zu machen. Eine Fahrt zwischen Düsseldorf und Dortmund kostet derzeit zwischen 10 und 15 Euro und dauert rund eine Stunde. Der Flixtrain, ein weiteres Angebot der Firma, fährt ab Düsseldorf nach Paris, Mailand und Lissabon. Innerhalb Deutschlands kommt man damit schon ab knapp 30 Euro nach Hamburg oder München.
Regionale Zugunternehmen
Nicht alle Züge werden von der Deutschen Bahn betrieben. In Deutschland gibt es rund 300 Bahnunternehmen, elf davon in NRW. Dazu zählen Eurobahn, Rurtalbahn, Westfalenbahn und National Express, der mit 130 angestellten Lokführern unter anderem die Linien RB 48, RE 5 und RE 7 betreibt. Auch wenn die Mitarbeiter der anderen Unternehmen nicht direkt vom Streik betroffen sind, kann er indirekt Auswirkungen haben, weil Strecken gemeinsam genutzt werden. Dafür kann auf den meisten regionalen Strecken das Deutschlandticket genutzt werden.
Ausländische Zugunternehmen
Während die Deutsche Bahn Ziele in sechs Ländern anfährt (Österreich, Schweiz, Frankreich, Belgien, die Niederlande und Dänemark), hat sie im Fernverkehr in Deutschland nahezu eine Monopolstellung. Die Nachtzüge der Österreichischen Bundesbahn fahren von Hamburg aus über Hannover und Nürnberg nach Wien. Die internationale Bahngesellschaft Thalys ermöglicht nur grenzüberschreitende Fahrten, von Deutschland aus wird die Strecke Dortmund-Köln-Aachen-Brüssel-Paris Nord bedient.
Mitfahrgelegenheit
Blablacar ist zwar mit rund acht Millionen registrierten Nutzern der größte unter den Anbietern, es gibt aber noch andere Möglichkeiten, mit einer Mitfahrgelegenheit zusammenzukommen. Die Plattform Fahrgemeinschaft.de richtet sich an Berufspendler. Fahrten werden schon ab einem Euro angeboten, allerdings müssen Abholort und Uhrzeit passen. Bei nur einer halben Million registrierten Nutzern ist das nicht immer einfach. Weitere Anbieter sind Twogo, Mifaz, Mitfahren.de und das Pendlerportal. Oder Sie nutzen den Klassiker unter den Mitfahrgelegenheiten: eine Reise mit Arbeitskollegen oder Freunden. Gute Gesellschaft macht den ganzen Stress gleich weniger schlimm.
Mietwagen
Auch hier wirkt sich der Bahnstreik auf Nachfrage und Preise aus. Tobias Ruoff, Geschäftsführer der ADAC Autovermietung, rät dazu, sich so schnell wie möglich einen Mietwagen zu sichern. „Die Kontingente – besonders im Klein- und Mittelklassebereich – sind nicht unerschöpflich“, sagt er. In vielen Städten kann auch Carsharing die Lösung sein. In Düsseldorf gibt es zum Beispiel die Anbieter Flinkster, Drivenow, Car2go und Drivy.
Taxi
Eine Taxifahrt kann schnell teuer werden. Wer sich mit anderen zusammen tut, kann Kosten sparen und dabei mit etwas Glück sogar nette Bekanntschaften schließen. Die Kosten erstattet die Deutsche Bahn nur unter bestimmten Umständen, zum Beispiel, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, das Reiseziel noch am gleichen Tag zu erreichen. Eine Rückerstattung gibt es laut Webseite bis maximal 120 Euro.
Bikesharing
Fahrräder, die sich kurzfristig per App buchen lassen, gibt es an jedem größeren Bahnhof. Gängige Anbieter sind Nextbike und Callabike. Letzteres ist ein Angebot der Deutschen Bahn, das zur Abwechslung nicht vom Arbeitskampf betroffen ist. Hier streikt höchstens die Beinmuskulatur – wenn es zu lange bergauf geht.