Vor allem Flüsse sind gefährlich Mehr Menschen ertrunken als im vergangenen Jahr
Düsseldorf · Besonders viele Todesopfer gab es in Flüssen. Die DLRG warnt vor stark strömenden Gewässern. Und blickt mit Sorge auf den Klimawandel.
In der diesjährigen Badesaison sind bis Ende Juli deutschlandweit bereits 253 Menschen ertrunken - 35 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das geht aus der am Donnerstag in Düsseldorf veröffentlichen Zwischenbilanz der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft DLRG hervor. „Bei einem beständigen Sommer wären sicher noch mehr Menschenleben zu beklagen gewesen“, sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt.
Die meisten Badetoten gab es in Flüssen, wo 92 Personen ertranken - 15 mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Ertrunkenen in Seen ging von 82 auf 77 zurück. In Nord- und Ostsee kamen bis Ende Juli 13 Personen ums Leben; 2023 waren es zu diesem Zeitpunkt 9 gewesen. In Schwimmbädern verzeichnet die Statistik acht Todesfälle - 2023 waren es vier.
„Die strömenden Gewässer bergen die meisten Gefahren. Vom Schwimmen in Flüssen kann ich den allermeisten nur abraten“, sagte die DLRG-Präsidentin.
Laut der Statistik ertranken sieben Kinder bis 10 Jahre und 64 Personen über 70 Jahre. Die weiteren Badetoten verteilten sich relativ gleichmäßig über die verschiedenen Altersgruppen.
Empfehlung: Nur mit Weste Stand-up-Paddling
Die DLRG erfasste bislang 20 tödliche Unfälle bei Freizeitaktivitäten wie Stand-Up-Paddling, Bootfahren und Kitesurfen. Das sind so viele, wie im gesamten Vorjahr. Die Wasserretter riefen alle Wassersportler zum Tragen einer Schwimmweste auf. Der Auftrieb der Weste unterstützt beim Schwimmen und kann dabei helfen, an der Wasseroberfläche zu bleiben. „Leider denken viele Menschen zu wenig über ihre eigene Sicherheit nach, treffen keine Vorkehrungen und überschätzen ihr Können“, sagte Vogt.
Die Statistik zeigt nach Einschätzung der DLRG auch, dass der Klimawandel zu mehr Unfällen im Wasser führt. Wenn es häufiger zu Überschwemmungen kommt, seien auch mehr Menschenleben bedroht.