"Verletzungen wie nach Flugzeugabsturz" Baby tot geschüttelt - Siebeneinhalb Jahre Haft für Vater

Limburg · Ein Vater, der seinen zehn Monate alten Sohn zu Tode geschüttelt hat, muss für siebeneinhalb Jahre hinter Gitter. Das Landgericht Limburg verurteilte den 29-jährigen Mann aus dem hessischen Runkel am Montag wegen Totschlags.

 Ein Vater muss für siebeneinhalb Jahre hinter Gitter.

Ein Vater muss für siebeneinhalb Jahre hinter Gitter.

Foto: dpa

Der Säugling war seinen schweren Verletzungen an Hirn und Schädel erlegen. Die Kammer kam zu dem Ergebnis, dass das Baby an einem Schütteltrauma starb.

Der Vater habe sich seinen Sohn gewaltsam gefügig machen wollen, weil der Säugling nicht aus der Flasche trinken oder nicht schlafen wollte. Das Kind habe Verletzungen wie nach einem Flugzeugabsturz aufgewiesen, sagte die Vorsitzende Richterin Karin Walter unter Hinweis auf ein Gutachten. Der Angeklagte hatte vor Gericht von einem Unfall gesprochen. Sein Sohn sei vom Sofa gefallen. Er habe dann das leblose Kind durch leichtes Schütteln wiederzubeleben versucht.

Die Lebensgefährtin und Mutter des Jungen war während der Tat nicht in der gemeinsamen Wohnung. Vor Gericht nannte sie den Angeklagten einen "liebevollen Vater". Bei der Zwillingsschwester des toten Säuglings wurden Ende 2013 eine Schädelfraktur und Rippenbrüche festgestellt. Nach Angaben der Eltern zog sich das Kind die Verletzungen in einer Kindertagesstätte zu. Gegen beide Elternteile wird ermittelt.

(dpa)
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