Wetter sorgt weiter für chaotische Verhältnisse Autofahrer steckten 22 Stunden im Stau fest

Düsseldorf (RPO). Das Schnee-Chaos auf den Autobahnen hat sich etwas gelegt: Der Verkehr auf Teilen der Autobahn 45 war wegen Schneeräumarbeiten von Mitternacht an lahmgelegt, viele Autofahrer standen 22 Stunden lang im Stau. Jetzt rollt der Verkehr dort wieder.

Eis und Schnee halten Autofahrer auf A45 fest
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Eis und Schnee halten Autofahrer auf A45 fest

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Schnee und Eisglätte sorgten am Mittwoch weiter für chaotische Verhältnisse auf den Straßen. Besonders stark betroffen waren das Sauerland und das Bergische Land.

Auf der sogenannten Sauerlandlinie nahe der Anschlussstelle Siegen-Eisern kam es nach Polizeiangaben am Mittwochvormittag zu einem 40 Kilometer langen Stau. Grund waren teils mit Sommerreifen ausgerüstete Lastwagen, die sich quer stellten. Abschnittsweise standen die Lkw auf der A 45 in Richtung Dortmund nebeneinander auf allen Fahrstreifen, so dass keine Gassen für Rettungs- und Räumdienste sowie sonstige Helfer zur Verfügung standen.

Viele Verkehrsteilnehmer steckten von Dienstagabend bis Mittwoch am späten Nachmittag im Stau fest. In der Nacht hatte es andauernden starken Schneefall gegeben. Helfer verteilten Decken und heiße Getränke an Lkw- und Pkw-Fahrer. Auch auf der A 4 nahe dem Autobahnkreuz Olpe-Süd kam aufgrund der winterlichen Straßenverhältnisse der Verkehr teils zum Erliegen.

Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks, des Deutschen Roten Kreuzes und der Autobahnpolizei arbeiteten am Vormittag mit Hochdruck daran, die liegengebliebenen Fahrzeuge zu bergen und den Verkehr wieder zum Rollen zu bringen.

Bei der Polizei meldeten sich immer wieder Pkw-Fahrer, die im Stau stehen und denen das Benzin auszugehen droht. Einsatzkräfte organisierten Kraftstoffe, um den Betroffenen zu helfen.

Auch die A 30 und die A 46 wurden zeitweise wegen Straßenglätte und Bergungsarbeiten gesperrt. Im Oberbergischen Land blockierten Bäume, die durch die Schneelast umgekippt waren, die Fahrbahnen. Wo es sich gerade staut, erfahren Sie hier>>>

Mehr als 700 Unfälle

Innerhalb der vergangenen 24 Stunden kam es zu insgesamt 751 witterungsbedingten Unfällen auf den Straßen Nordrhein-Westfalens. Wie die Landesleitstelle der Polizei in Duisburg am Mittwochmorgen mitteilte, wurden dabei sechs Personen schwer und 39 Personen leicht verletzt. Der geschätzte Sachschaden beträgt rund 1,75 Millionen Euro.

Die Anzahl der sonstigen witterungsbedingten Einsätze betrug 382. Hierbei handelte es sich insbesondere um Straßensperrungen, allgemeine Hilfeleistungen für liegen gebliebene und festgefahrene Fahrzeuge und um die Beseitigung von Gefahrenstellen.

Im Gegensatz zu der Verkehrslage der letzten Tage teilte sich am Dienstag die Gefahrenlage im Land NRW. In den Höhenlagen führte Neuschnee zu erheblichen Behinderungen und Gefährdungen. In den Niederungen dagegen hatten steigende Temperaturen und Regen zu einer deutlichen Beruhigung der Verkehrssituation geführt. In den Morgenstunden verschärfte sich die Gesamtsituation landesweit wieder auf Grund von Straßenglätte.

Einsturzgefahr: Viele Hallen gesperrt

In vielen Orten besteht zudem die Gefahr, dass die Dächer von Sport- und sonstigen Hallen unter der Schneelast einbrechen. Wegen der großen Schneemengen auf den Dächern mussten bereits im Bergischen Land und im Sauerland viele einsturzgefährdete Hallen gesperrt werden.

Im sauerländischen Attendorn stürzte ein bereits geräumtes Gebäude am Dienstagabend ein. Ein 59 Jahre alter Mann, dessen Auto neben der Halle stand, wurde in seinem Wagen von Trümmerteilen eingeklemmt und dabei schwer verletzt, wie ein Polizeisprecher sagte. Er wurde geborgen und anschließend in ein Krankenhaus gebracht. Weitere Personen seien nicht in Gefahr gewesen. Mehr über den Hallen-Einsturz in Attendorn lesen Sie hier>>>

Auch viele Schulen im Siegerland und in Olpe bleiben am Mittwoch geschlossen. Auch in Remscheid und Solingen im Bergischen Land bleiben alle Schulen vorsorglich zu. Weitere Informationen finden Sie hier>>>

Meteorologen erwarten Tauwetter

Heute Vormittag erwarten Meteorologen von der Mitte bis in den Süden Niederschlag, in der Südhälfte auch in der zweiten Tageshälfte länger andauernd und intensiv. Die Schneefallgrenze zwischen 400 und 600 Meter, daher im Flachland meist Regen, darüber überwiegend Schnee. Dadurch im Süden von Bayern und Baden-Württemberg bis zum Abend Neuschneemengen zwischen 10 und 15 Zentimeter, in Staulagen von Schwarzwald und der Alpen 20 bis 30 Zentimeter. Im Rest des Landes wechselnd wolkig und einzelne Schnee- und Graupelschauer.

Höchstwerte von rund 0 Grad in der Nordosthälfte und bis zu 6 Grad am Oberrhein. In den Mittelgebirgen Höchstwerte um oder etwas unter dem Gefrierpunkt. Schwacher bis mäßiger, in der Nordhälfte und anfangs im Süden zum Teil auch frisch aus westlichen Richtungen. Im Flachland starke bis stürmische Böen, in höheren Lagen auch Sturmböen oder schwere Sturmböen. In Lagen oberhalb von 400 Meter weiter Schneeverwehungen möglich. Es besteht weiter Schneebruchgefahr.

In der Nacht zum Donnerstag wechselnd bis stark bewölkt. In der Süd- und Westhälfte Schnee bzw. in tieferen Lagen auch Regen. 2 Grad im Westen bis minus 4 Grad, bei längerem Aufklaren minus 5 bis minus 8 Grad. Die aktuelle Wettervorhersage für Ihre Stadt finden Sie hier>>>

(rm/spo)
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