Aus dem Fenster geworfen 13 Jahre Haft für Tod der Ehefrau

Cottbus · Vor den Augen der Nachbarn stößt ein 32-jähriger Mann aus Brandenburg seine Frau aus dem Fenster und schneidet der hilflosen Schwerverletzten danach die Kehle durch – der fünffache Familienvater ist am Freitag zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Vor den Augen der Nachbarn stößt ein 32-jähriger Mann aus Brandenburg seine Frau aus dem Fenster und schneidet der hilflosen Schwerverletzten danach die Kehle durch — der fünffache Familienvater ist am Freitag zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Das Landgericht in Cottbus sah am Freitag einen Totschlag als erwiesen an. Nachbarn hatten die grausige Tat mitangesehen. Der Angeklagte (32) gab vor Gericht zu, nach einem Streit um angebliche Untreue mit einem Messer auf seine Frau (25) eingestochen zu haben.

Nach Überzeugung der Kammer hatte der fünffache Familienvater seine Frau in Senftenberg nach einem Streit aus einem Badezimmerfenster im ersten Obergeschoss gestoßen, war dann auf die Straße gegangen und hatte der schon schwer verletzten Frau die Kehle durchgeschnitten.

Die Staatsanwaltschaft hatte zunächst Anklage wegen Mordes erhoben, forderte in ihrem Plädoyer dann aber 14 Jahre Haft wegen Totschlags. Die Verteidigung sprach von einer Tat im Affekt und wies darauf hin, dass der Mann am Tattag im November 2016 Crystal Meth konsumiert habe. Die Anwälte hatten daher nur zehn Jahre Haft gefordert. Das aus Tschetschenien stammende Paar lebte als Asylbewerber in Senftenberg.

Der Mann sei davon ausgegangen, dass seine Frau ein Verhältnis mit einem Bekannten der Familie habe und sie deshalb umgebracht, sagte der Vorsitzende Richter Frank Schollbach beim Urteil. Dies sei objektiv und nach hiesigen Wertvorstellungen ein niederer Beweggrund und ein Merkmal für Mord. Allerdings habe die Kammer Zweifel, dass der Angeklagte die Niedrigkeit seiner Beweggründe auch erkannt habe.

(isw/dpa)
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