Sprachexperte: Aufnahme von "wulffen" in Duden fraglich
Mannheim · Deutschland "wulfft" und "guttenbergt". Unfreiwillig stehen Politiker Pate für immer neue Verben. Neu ist diese Art der Wortschöpfung allerdings nicht, wie der Leiter der Duden-Redaktion Werner Scholze-Stubenrecht sagte.
"Schon früher wurde ein Tor "gemüllert", das war als Kompliment an den ehemaligen Bayern-Stürmer Gerd Müller zu verstehen. Heute sind die Neuschöpfungen allerdings eher weniger schmeichelhaft", sagte er der Nachrichtenagentur dpa.
Das Wort "wulffen" tauchte in der Affäre um Bundespräsident Christian Wulff auf. Es steht unter anderem für das Vollquatschen eines Anrufbeantworters. "Guttenbergen" steht für Abschreiben.
Ob die Neuschöpfungen Eingang in den Duden finden, muss sich allerdings noch zeigen. "Die wenigsten Begriffe schaffen es auf Dauer in den deutschen Sprachgebrauch", sagte Scholze-Stubenrecht.