Tat gestanden Aue: Mutter brachte Kinder wegen finanzieller Sorgen um

Chemnitz (RPO). Die Mutter der beiden getöteten Mädchen aus Aue hat gestanden, ihre Kinder umgebracht zu haben. Ihrem Arzt gegenüber räumte die 25-Jährige die Tat ein. Grund seien finanzielle Schwierigkeiten gewesen. Wie die Obduktion ergab, wurden die zwei und fünf Jahre alten Schwestern vermutlich mit einem Kissen erstickt.

In einem weiteren Fall von Kindestötung erhob die Chemnitzer Staatsanwaltschaft Anklage wegen Totschlags gegen eine 38 Jahre alte Frau aus dem erzgebirgischen Schneeberg. Sie soll ihre acht Jahre alte schwer kranke Tochter mit Medikamenten vergiftet haben. Laut einem Gutachter lag bei der Frau zur Tatzeit eine erheblich verminderte Steuerungsfähigkeit vor. Die Frau befindet sich in Untersuchungshaft.

Bei der Mutter aus Aue wurde eine Polizistin Zeugin des Gespräches zwischen der 25-Jährigen und dem Arzt. Die Beamtin hatte ihre Angaben weitergeleitet. Offiziell schweige die Mutter jedoch nach wie vor zur Tat, betonte der Sprecher. Gegen die Frau war bereits am Dienstag Haftbefehl wegen zweifachen Totschlags erlassen worden.

Der 38 Jahre alte Vater hatte am Montag die beiden Mädchen tot in seiner Wohnung aufgefunden. Beim Eintreffen der Polizei und der Rettungskräfte stürzte sich die Mutter aus dem Fenster im dritten Stock und verletzte sich dabei schwer. Sie liegt derzeit in einem Leipziger Krankenhaus.

Die Familie war früheren Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge nicht sozial auffällig. Die Frau sei in Ausbildung gewesen, der Mann habe seit Jahren eine Arbeitsstelle. Der 38-jährige Vater sei am Montag schon sehr früh zur Arbeit gegangen. Als er am Nachmittag zurück kam, habe er seine Töchter leblos in der Wohnung gefunden. Der sofort alarmierte Notarzt hatte nur noch den Tod der beiden Mädchen feststellen können.

(ap)
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