Wechsel in der Energiepolitik gefordert Atomkraftgegner kündigen Massenproteste an

Gorleben (RPO). Mit Massenprotesten in den nächsten Tagen und Wochen wollen Umweltschützer einen Wechsel in der deutschen Energiepolitik erzwingen. "Es reicht nicht aus, die Laufzeitverlängerungen bis nach den Landtagswahlen auszusetzen", heißt es in einer am Montag von mehreren Umwelt- und Anti-Atom-Organisationen verbreiteten Aufruf.

Atom-Katastrophen und Zwischenfälle
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Foto: dapd

Die Bundesregierung hatte zuvor angekündigt, wegen der Atomunfälle in Japan die vom Bundestag beschlossene Verlängerung der AKW-Laufzeiten zu verschieben.

Dabei handele es sich um "Taschenspielertricks", sagte der Sprecher der Organisation "ausgestrahlt", Jochen Stay. Sie dienten lediglich dazu, den wachsenden Druck aus der Bevölkerung abzufedern und "irgendwie über die Landtagswahlen zu kommen". "Was es jetzt braucht, ist eine Bundesregierung, die ohne Hintertür und doppelten Boden die Stilllegung der Atomkraftwerke in die Wege leitet."

Atomanalagen in NRW

Unterdessen fordert der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) als Konsequenz aus der Katastrophe im japanischen Fukushima die Stilllegung aller Atomanlagen in NRW. Gestoppt werden müssten auch "sämtliche Atommüll-Transporte", sagte BUND-Landeschef Paul Kröfges.

"Die Verlängerung der Restlaufzeiten für Atomkraftwerke muss umgehend zurückgenommen werden", mahnte Präses Alfred Buß von der Evangelischen Kirche in Westfalen in Richtung Röttgen.

In zahlreichen NRW-Städten riefen Atomkraftgegner für Montagabend (18.00 Uhr) zu Mahnwachen und Protesten gegen die Kernenergie auf. Bei der Veranstaltung in Düsseldorf wollten auch Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) und Vize-MInisterpräsidentin Sylvia Löhrmann (Grüne) teilnehmen.

Demo Ende März angekündigt

Am 26. März werde es in drei bis fünf deutschen Großstädten zeitgleich Großdemonstrationen für einen Atomausstieg geben, kündigten die Organisationen an. Für den 9. April würden dezentrale Aktionen vorbereitet. Die Standorte von Atomkraftwerken und Endlagern sollen am 25. April umzingelt werden.

(apd)
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