Apolda in Thüringen Ukrainisches Kind nach Brand in Flüchtlingsunterkunft gestorben

Update | Apolda · In einer Flüchtlingsunterkunft im thüringischen Apolda ist am frühen Sonntagmorgen ein Feuer ausgebrochen. Dabei starb ein Mensch – ein neun Jahre alter Junge aus der Ukraine.

Die Feuerwehr im Einsatz in Apolda.

Die Feuerwehr im Einsatz in Apolda.

Foto: dpa/Johannes Krey

Beim Brand in einer Flüchtlingsunterkunft in Apolda ist nach Angaben des Thüringer Innenministers ein Kind aus der Ukraine ums Leben gekommen. „In Apolda starb heute ein Kind, das mit seiner Familie bei uns Schutz vor Putins Bomben gesucht hat. An solchen Tagen könnte man verzweifeln“, schrieb Minister Georg Maier (SPD) am Sonntagabend auf Twitter.

Nach dem Brand am frühen Sonntagmorgen hatte die Polizei von einem Todesopfer gesprochen. Ein neun Jahre alter Junge werde seit dem Feuer vermisst, hieß es. Ob es sich bei der toten Person tatsächlich um den ukrainischen Jungen handelt, könne aber erst eine gerichtsmedizinische Untersuchung mit abschließender Sicherheit sagen, so die Polizei.

„Ich werde alles daransetzen, dass die Brandursache aufgeklärt wird. Es muss hier vollständige Klarheit herrschen“, schrieb Maier bei Twitter weiter. Am Sonntag war die Brandursache noch unklar. Die Ermittlungen liefen weiter, so die Polizei.

Bei dem Feuer waren laut Polizei auch mehrere Menschen verletzt worden. Die Brandursache war noch unklar.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat den Betroffenen nach dem Brand in der Geflüchtetenunterkunft ihr Mitgefühl ausgedrückt. „Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen. Die Sicherheitsbehörden des Bundes stehen mit der Thüringer Polizei in ständigem Austausch und jederzeit zur Unterstützung bereit“, schrieb sie zudem am Sonntagmittag auf Twitter.

Die Staatsanwaltschaft Erfurt habe ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren eingeleitet, sagte ein Sprecher der Polizei am Sonntag. In solchen Brandfällen mit Todesopfern sei das das standardmäßige Vorgehen. Dafür müsse auch kein Anfangsverdacht auf ein Verbrechen im Raum stehen.

Das Feuer ereignete sich im Wohnbereich der Unterkunft, die Ursache war noch unklar. Nach Freigabe durch die Feuerwehr hätten inzwischen Brandermittler ihre Arbeit aufgenommen und suchten nach dem Brandherd, der Aufschluss über die Ursache gebe. Ermittelt werde dabei „in alle Richtungen“.

Demnach handelt es sich bei der betroffenen Anlage um eine Dauerunterkunft für längere Aufenthaltsdauern, keine Erstaufnahmeeinrichtung. Die ehemalige Schule sei zu diesem Zweck grundsätzlich umgebaut und hergerichtet worden.

In der Unterkunft lebten einer Sprecherin des Landratsamts Weimarer Land zufolge etwa 300 Menschen. Da das Gebäude nach dem Feuer unbewohnbar sei, würden die Menschen mit Bussen in eine Erstaufnahme für Geflüchtete nach Hermsdorf im Saale-Holzland-Kreis gebracht.

(felt/hebu/dpa/AFP)
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