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El Masri offenbar Täter Angriff auf Neu-Ulmer Bürgermeister

Neu-Ulm (RPO). CIA-Entführungsopfer Khaled el Masri hat den Neu-Ulmer Oberbürgermeister Gerold Noerenberg am Freitag im Rathaus zusammengeschlagen. Der 46-jährige sei anschließend geflüchtet, aber wenig später in seinem Wohnort Senden festgenommen worden, teilten Polizei und Justiz mit. Vor dem Ermittlungsrichter räumte El Masri die Vorwürfe ein, nannte aber keinen Grund für den Angriff.

El Masri: Verdacht auf Brandstiftung
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El Masri: Verdacht auf Brandstiftung

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Foto: ddp

El Masri verletzte den CSU-Politiker Noerenberg laut Polizei und Justiz mit Faustschlägen im Gesicht und warf einen Stuhl nach ihm. Gegen den 46-Jährigen erging Haftbefehl wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung. Er wurde in ein Gefängnis gebracht. Noerenberg musste ambulant im Krankenhaus behandelt werden.

El Masris Motiv war zunächst rätselhaft. Vor ein paar Wochen habe er dem Oberbürgermeister einen "völlig wirren Brief" geschickt, sagte Stadtrat Wolf-Dieter Freyberger der Nachrichtenagentur AP. Am Freitag sei er mit drei seiner Kinder ins Rathaus gekommen und habe gefordert, den Oberbürgermeister zu sprechen. Angestellte riefen die Polizei, die El Masri einen Platzverweis erteilten. Eine halbe Stunde später sei El Masri allein zurückgekehrt, in Noerenbergs Büro eingedrungen und habe mit Fäusten und womöglich auch einem Stuhl auf ihn eingeschlagen, sagte ein Polizeisprecher.

Wegen Brandstiftung und Körperverletzung verurteilt

Die bayerische Justizministerin Beate Merk erklärte: "Es ist entsetzlich, wenn ein Oberbürgermeister, der sich für Gemeinschaft, Gemeinwohl und Gesellschaft einsetzt, dafür um seine Sicherheit fürchten muss." Noerenbergs Stellvertreterin Christa Wanke sagte: "Das ist eine ganz neue Dimension, die wir in Neu-Ulm nicht kennen."

El Masri wurde laut Münchner Staatsanwaltschaft von CIA-Agenten im Dezember 2003 nach Afghanistan verschleppt und dort fünf Monate gefangengehalten. Im Mai 2007 fuhr er in Neu-Ulm mit seinem Auto in einen Metro-Markt und legte Feuer. Außerdem schlug er während einer Fortbildung einen Ausbilder krankenhausreif. Ein Gericht verurteilte ihn zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe und einer Therapie.

Nach einem Bericht der "Neu-Ulmer Zeitung" soll El Masri vor einem Monat in der geschlossenen Abteilung des Bezirkskrankenhauses Günzburg untersucht worden sein, nachdem er einen benachbarten Firmenbesitzer bedroht habe

(AFP/felt)
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