Wende im Kunstfälscher-Prozess Angeklagter Wolfgang B. gesteht Fälschung
Köln (RPO). Im spektakulären Kunstfälscher-Prozess vor dem Landgericht Köln zeichnet sich ein Deal ab. Der Hauptangeklagte Wolfgang B. räumte am Dienstag ein, die millionenschweren Bilder selbst gemalt und somit gefälscht zu haben. Die anderen Angeklagten kündigten ebenfalls Geständnisse an.
Seit 2001 sollen die vier Angeklagten elf bekannte expressionistische Werke gefälscht und auf dem internationalen Kunstmarkt verkauft haben. Dabei sollen sie 15,8 Millionen Euro ergaunert haben. Beim Auftakt des Prozesses schwiegen die Angeklagten noch. Doch nun wird das Quartett geständig.
Im Gegenzug stellte das Landgericht mildere Strafe in Aussicht. Nach Angaben des Gerichts soll gegen den Wolfgang B. eine Haftstrafe von höchstens sechs Jahren verhängt werden. Sein mutmaßlicher Komplize Otto S. soll fünf Jahre bekommen.
Den beiden angeklagten Frauen könnten Haftstrafen von vier beziehungsweise zwei Jahren erhalten. Die Abmachung kommt überraschend: An den ersten beiden Verhandlungstagen hatten sich die Angeklagten noch geweigert, Angaben zu machen.
In weiteren drei Fällen blieb es bei dem Versuch. Mit den Einnahmen soll sich das Quartett nach Ansicht der Staatsanwaltschaft "einen luxuriösen Lebensstil" finanziert haben.
Der Prozess wird am 29. September fortgesetzt.